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DOI: 10.1055/s-0039-1685058
Adulter Thymidinkinase 2 (TK2)-Mangel als Differentialdiagnose der critical-illness Neuromyopathie auf Intensivstationen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
06. Mai 2019 (online)
Einleitung:
Die critical illness Neuro-Myopathie (CIP/CIM) ist eine häufige Komplikation bei Intensivpatienten und wird im allgemeinen auf Basis klinischer und elektrophysiologischer Befunde diagnostiziert
Methodik:
Eine 37-jährige Patientin mit hypoxischer Hirnschädigung nach Reanimation entwickelte eine schlaffe Tetraparese und eine milde Ptosis, passend zu einer CIP/CIM.
Eine 53-jährige Patientin entwickelte nach septischer Peritonitis eine schwere Neuropathie mit Hirnnervenbeteiligung, sodass eine CIP/CIM diagnostiziert wurde.
Bei beiden Patienten wurde eine Muskelbiopsie zur Bestätigung der CIP/CIM durchgeführt. Ferner erfolgten eine LR-PCR der mtDNA und die Sequenzierung der Thymidinkinase 2 (TK2)
Ergebnisse:
Muskelbioptisch fanden sich bei Patient 1 keine Zeichen einer CIM, statt dessen ragged-blue Fasern. Molekulargenetisch zeigten sich multiple Deletionen der mtDNA, und die Sequenzierung der TK2 ergab Homozygotie für zwei bekannt pathogene Mutationen.
Bei Patient 2 war die Biopsie vereinbar mit einer CIM, es fanden sich aber auch hier multiple Deletionen der mtDNA sowie im TK2-Gen eine nicht vorbeschriebene pathogene heterozygote Mutation.
Diskussion:
Beide Patienten wiesen für eine CIP/CIM untypische Merkmale (Ptosis, Hirnnervenbeteiligung) auf, und bei beiden ergab die zusätzliche Diagnostik pathogene Mutationen im TK2-Gen.
Diese Fälle erweitern die phänotypische Variabilität des TK2-Mangels, was wegen seit kurzem existenter therapeutischer Implikationen klinisch relevant ist.