CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S47-S48
DOI: 10.1055/s-0039-1685839
Abstracts
Onkologie

Veränderungen des Immunsystems durch das adenoidzystische Karzinom im Kopf-Hals-Bereich und seine Therapie

J Döscher
1   HNO Universitätsklinik Ulm, Ulm
,
J Veit
2   HNO Universitätsklinik Mannheim, Mannheim
,
C Brunner
1   HNO Universitätsklinik Ulm, Ulm
,
U Huber
3   München Klinik Neuperlach, München
,
TK Hoffmann
1   HNO Universitätsklinik Ulm, Ulm
,
S Jeske
1   HNO Universitätsklinik Ulm, Ulm
,
P Schuler
1   HNO Universitätsklinik Ulm, Ulm
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Das adenoidzystische Karzinom (ACC) im Kopf-Hals-Bereich ist ein seltener und maligner Tumor, der sich durch ein perineurales Wachstumsmuster und frühe Fernmetastasierung auszeichnet. Der Einfluss des Immunsystems auf Tumorwachstum und -kontrolle konnte in den vergangenen Jahren für viele Entitäten gezeigt werden. Allerdings ist die Rolle des Immunsystems beim ACC bislang kaum untersucht worden.

Methoden:

In einem Kollektiv von 11 Patienten mit einem ACC wurden an insgesamt 24 Blutproben durchflusszytometrische Messungen verschiedener Immunzelltypen zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Krankheitsverlauf durchgeführt. Zur näheren Charakterisierung wurden zudem Expressionslevel von CD39, CD73, PD-1 und CCR7 gemessen. Zudem konnte ein Vergleich mit tumorinfiltrierenden Lymphozyten (TIL) bei drei Patienten unternommen werden.

Ergebnisse:

Es konnte eine geringere CD4+ T-Zell-Frequenz nach Strahlentherapie bei gleichbleibender Treg Häufigkeit beobachtet werden. In TIL waren im Verhältnis mehr Treg als im peripheren Blut vorhanden. Des Weiteren konnte eine geringere mediane Fluoreszenzintensität für CD73 auf B-Zellen sowie ein niedrigeres Vorkommen CD39+CD73+ B-Zellen nach Radiotherapie gemessen werden. Die Expression von CCR7 (MFI) auf B- und T-Zellen war im Falle eines Rezidivs oder Fernmetastasierung signifikant niedriger als bei Erstdiagnose.

Schlussfolgerungen:

Die tumorindizierte Immunmodulation durch ACC scheint weniger ausgeprägt als bei anderen soliden Tumoren. Jedoch hat eine Strahlentherapie eine niedrigere CD4+ T-Zell-Häufigkeit bei stabiler Treg-Häufigkeit zur Folge, was in einem immunsuppressiven CD4+/Treg Verhältnis resultiert. Daher liegt es nahe, eine Radiotherapie mit einer immunstimulierenden Therapie zu kombinieren.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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