CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S58
DOI: 10.1055/s-0039-1685909
Abstracts
Onkologie

Genetische Veränderungen HPV-assoziierter Oropharynxkarzinome von Patienten mit Therapieversagen

H Reder
1   HNO-Heilkunde, Kopf-Halschirurgie, Gießen
,
S Wagner
2   Kopf-Hals-Tumorforschung, HNO-Heilkunde, JLU Gießen, Gießen
,
U Gamerdinger
3   Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Gießen, Gießen
,
S Sandmann
4   Institut für Medizinische Informatik, Westfäliche-Wilhems Universität Münster, Münster
,
N Würdemann
5   HNO-Heilkunde, Universitätklinikum Köln, Köln
,
A Bräuninger
3   Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Gießen, Gießen
,
M Dugas
4   Institut für Medizinische Informatik, Westfäliche-Wilhems Universität Münster, Münster
,
S Gattenlöhner
3   Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Gießen, Gießen
,
JP Klußmann
5   HNO-Heilkunde, Universitätklinikum Köln, Köln
,
C Wittekindt
2   Kopf-Hals-Tumorforschung, HNO-Heilkunde, JLU Gießen, Gießen
› Institutsangaben
 

Einleitung:

Eine wachsende Zahl an Plattenepithelkarzinomen des Oropharynx (OPSCC) ist mit humanen Papillomaviren (HPV) assoziiert. Aufgrund wesentlich besserer Überlebensraten im Vergleich zu Patienten mit HPV- OPSCC wird über de-eskalierende Behandlungsstrategien für Patienten mit HPV+ OPSCC diskutiert. Allerdings könnte eine Subgruppe von Patienten mit HPV+ OPSCC aufgrund eines erhöhten Risikos für Therapieversagen nicht von deeskalierten Behandlungsstrategien profitieren. Daher wollen wir genetische Veränderungen als potenzielle Biomarker identifizieren, die mit einem Risiko für Therapieversagen assoziiert sind.

Methoden:

Primärtumorgewebe von 12 Patienten mit HPV+ OPSCC und ungünstigem Verlauf (uV) und bzgl. Risikofaktoren, Tumor- und Patientencharakteristika best-matching pairs mit einem günstigen Krankheitsverlauf (gV) wurde mittels ziel-gerichteter Sequenzierung und eines SNP-Arrays in Bezug auf genetische und chromosomale Aberrationen analysiert.

Ergebnisse:

Auf chromosomaler Ebene wurden insgesamt betrachtet keine signifikanten Unterschiede zwischen uV- und gV-Patienten beobachtet. In Geweben von uV-Patienten waren dagegen untersuchte Gene häufiger von Mutationen betroffen als Gewebe von gV-Patienten. STK11, HRAS, PIK3R1 und TP63 war bei uV-Patienten auffällig häufiger mutiert als bei gV-Patienten. Zudem deuten die Kombination von Mutationen und chromosomalen Aberrationen im Bereich der Chromosomen 16 und 19 auf bedeutsame Unterschiede hin.

Schlussfolgerung:

Verglichen mit gV-Patienten wiesen uV-Patienten eine höhere Zahl an genetischen Mutationen in den untersuchten Genen auf. Unsere Untersuchungen zeigen, dass genetische Marker genutzt werden könnten, um Patienten mit erhöhtem Risiko für Therapieversagen zu identifizieren.



Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. April 2019 (online)

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