Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2019; 47(03): 198
DOI: 10.1055/s-0039-1688580
Vorträge
Zoo- und Wildtiere
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Experimentelle Infektion von Frettchen (Mustela putorius furo) und Jamaikanischen Fruchtfledermäusen (Artibeus jamaicensis) mit H18N11-Influenza-A-ähnlichen Viren

J Schinköthe
1   Abteilung für experimentelle Tierhaltung und Biosicherheit, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald-Insel Riems
,
K Ciminski
2   Institut für Virologie, Universität Freiburg
3   Medizinische Fakultät, Universität Freiburg
,
D Hoffmann
4   Institut für Virusdiagnostik, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald-Insel Riems
,
M Gorka
4   Institut für Virusdiagnostik, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald-Insel Riems
,
T Schountz
5   Arthropod borne and Infectious Diseases Laboratory, College of Veterinary Medicine and Biomedical Sciences, Colorado State University, Fort Collins, United States of America
,
M Beer
4   Institut für Virusdiagnostik, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald-Insel Riems
,
M Schwemmle
2   Institut für Virologie, Universität Freiburg
3   Medizinische Fakultät, Universität Freiburg
,
R Ulrich
1   Abteilung für experimentelle Tierhaltung und Biosicherheit, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald-Insel Riems
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 June 2019 (online)

 

Einleitung:

Fledermäuse sind als natürliche Reservoirwirte von H18N11-Influenza-A-ähnlichen Viren bekannt. Das zoonotische Potenzial dieser Viren ist gegenwärtig unklar. Ziel unserer Studie war es, das Läsionsprofil und den Tropismus von rekombinanten (r) H18N11-Influenzaviren in experimentell infizierten Frettchen und Fledermäusen zu untersuchen.

Material und Methoden:

H18N11-(rP11)-infizierte Frettchen wurden 4, 7 und 21 Tage nach der Infektion (dpi) und H18N11-(rWt3)-infizierte Fledermäuse 3, 6, 10, 17 und 28 dpi seziert und histopathologisch auf Läsionen sowie immunhistologisch auf das Influenza Matrixprotein und mittels In-situ-Hybridisierung auf H18-spezifische RNA untersucht.

Befunde:

Bei den Frettchen wurden Rhinitis und bronchiolointerstitielle Pneumonie sowie Matrixprotein und H18-RNA vorwiegend in Epithelien und mononukleären Zellen des Respirationstrakts beobachtet. Die Fledermäuse wiesen keinerlei Läsionen auf, jedoch wurde Matrixprotein und H18-RNA in den lymphatischen Einrichtungen des Dünndarms und im Waldeyer'schen Rachenring nachgewiesen.

Schlussfolgerungen:

H18N11 (rWt3) replizierte in Fledermäusen asymptomatisch und wurde über den Darmtrakt ausgeschieden. Aufgrund der von H18N11 (rP11) in Frettchen induzierten Läsionen ist ein zoonotisches Potenzial der H18N11-Influenzaviren nicht sicher auszuschließen.