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DOI: 10.1055/s-0039-1692071
Untersuchung von Methylierungsmarkern für den Nachweis von Ovarialkarzinomen anhand von Bauchraumspülflüssigkeiten
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
22. Mai 2019 (online)
Zielstellung:
Das Ovarialkarzinom (OvCa) wird aufgrund von unspezifischer Symptomatik sowie fehlender Früherkennung in > 60% der Fälle im Spätstadium diagnostiziert. Dennoch kann die Bildgebung Raumforderungen im Bauchraum nicht immer differenzieren, wodurch es zu intraoperativen OvCa-Diagnosen kommt. Präoperative Biomarker könnten zu einer Optimierung der Therapieplanung bei unklaren Raumforderungen führen.
Methodik:
Anhand von genomweiten Methylierungsanalysen von OvCa- sowie Normalgewebe wurden 30 Gene mit Hypermethylierung im OvCa identifiziert. Für 6 dieser Gene wurden qMSP-Assays zur Detektion der Methylierung in zellfreier DNA (cfDNA) aus Bauchraumspülflüssigkeiten etabliert. Diese Marker wurden an cfDNA von OvCa (n = 74) sowie von benignen gynäkologischen Erkrankungen (n = 61) in einem Etablierungs- und Validierungsset auf Hypermethylierung untersucht.
Ergebnisse:
Die untersuchten Marker erreichten eine Sensitivität (SEN) von 45 – 89% und eine Spezifität (SPE) von 51 – 100% bei der Differenzierung von OvCa und benignen Erkrankungen und konnten signifikant zwischen diesen Gruppen unterscheiden (odds ratios 2,9 – 22,8; p < 0.05). Durch die Kombination der Marker miteinander sowie mit der Zytologie ließen sich SEN und SPE auf 85% bzw. 100% steigern. Die Untersuchung der intratumoralen Heterogenität des Tumorgewebes ergab eher, aber nicht ausschließlich, ein homogenes Methylierungsmuster. Das Patientinnenalter, das FIGO-Stadium, die Histologie, sowie eine vorherige Chemotherapie konnten weitestgehend als Einflussfaktoren der Methylierung ausgeschlossen werden.
Schlussfolgerung:
Die untersuchten Methylierungsmarker ermöglichten anhand von cfDNA aus Bauchraumspülungen eine Differenzierung von OvCa und benignen Erkrankungen. Durch Markerkombination und Einschluss des Zytologieergebnis ließ sich die SEN/SPE steigern und es könnte eine minimal-invasive Unterscheidung von Raumforderungen ermöglicht werden. Patientinnen könnten somit von einer genaueren, leitliniengerechten und prognoserelevanten Therapieplanung profitieren.