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DOI: 10.1055/s-0039-1692078
Präoperative Evaluation des Parametriums beim Zervixkarzinom
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
22. Mai 2019 (online)
Fragestellung:
Die lokale Tumorausbreitung in das Parametrium (≥FIGO Stadium IIB) ist beim Zervixkarzinom mit einer schlechten Prognose assoziiert und stellt meist eine Indikation zur primären Radiochemotherapie dar. Das präoperative Standardstaging basiert entsprechend den Vorgaben der FIGO auf der klinischen Untersuchung, der Stellenwert der Magnetresonanztomografie (MRT) ist noch nicht abschließend geklärt. Ziel dieser Untersuchung war es, die diagnostische Wertigkeit für die Detektion parametraner Tumorausbreitung sowohl für die klinische Untersuchung als auch für die MR-Bildgebung zu berechnen.
Methodik:
Mittels Datenbankrecherche identifizierten wir 473 Patientinnen mit Zervixkarzinom, welche im Studienzeitraum (1999 – 2018) operativ behandelt wurden und für welche interne radiologische Befunde vorlagen. 22 Patientinnen wurde exkludiert da sie neoadjuvante Chemotherapie erhalten hatten. Alle Patientinnen erhielten präoperativ eine Bildgebung mittels MRT sowie eine klinische Untersuchung in Narkose. Wir ermittelten die Sensitivität und Spezifität, sowie den negativen und positiven prädiktiven Wert (NPW, PPW) der präoperativen Untersuchungsmaßnahmen hinsichtlich der Detektion von parametranem Tumorbefall indem wir die Befunde mit der postoperativen Endhistologie verglichen.
Ergebnisse:
Bei 164 Patientinnen wurde postoperativ histologisch ein Befall des Parametriums bestätigt. Bei der klinischen Untersuchung war in 156 Fällen eine parametrane Tumorausdehnung vermutet worden. Diese Einschätzung war in 125 Fällen (80%) korrekt, in 39 Fällen war die parametrane Infiltration nicht erkannt worden. Daraus ergeben sich eine Sensitivität von 76,7% und eine Spezifität von 89,2%. Der PPW liegt entsprechend bei 80,1% und der NPW bei 87,1%. Mittels MRT-Bildgebung wurde bei 153 Patientinnen ein parametraner Befall ausgeschrieben. Diese Einstufung war in 108 Fällen (70,1%) korrekt, in 56 Fällen wurde die parametrane Infiltration nicht erkannt. Damit ergeben sich eine Sensitivität von 66,3%, eine Spezifität von 84,4%, ein PPW von 70,5% und ein NPW von 81,8%.
Schlussfolgerung:
Die klinische Untersuchung weist in dieser Studie hinsichtlich des parametranen Tumorbefalls eine höhere Sensitivität und Spezifität als die MR-Bildgebung auf.