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DOI: 10.1055/s-0039-1692109
IUFT bei Diabetes – immer noch ein aktuelles Problem
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
22. Mai 2019 (online)
Fragestellung:
Jede zehnte Schwangere in Deutschland hat einen gestörten Zuckerstoffwechsel. (davon 99% Gestationsdiabetes, 0,5% Typ II Diabetes, 0,3% Typ I Diabetes und eine weltweite Zunahme aller Diabetessubtypen ist zu beobachten. Die Totgeburtenrate (IUFT) liegt in Deutschland bei 2,8/1000 Geburten und steigt ab der 39 SSW steil an. Als Risikofaktoren gelten u.a. mütterliches Alter, Übergewicht und Diabetes. Bei präexistentem Diabetes sind in der Literatur IUFT-Raten zwischen 2% und 7% beschrieben und ist seit Jahrzehnten trotz allen perinatalmedizinischen Fortschritten unverändert hoch. Ursachen für die erhöhte Rate an terminnahen Todgeburten bei Diabetes sind bis heute nicht geklärt. Die engmaschige Betreuung der insulinpflichtigen Diabetikerinnen im dritten Trimenon, die eine Überwachung der fetalen Dopplerparameter beinhalten sollten, sowie die terminnahe Einleitung und das Vermeiden einer Übertragung sollen helfen terminnahe Todgeburten zu vermeiden.
Methode:
Falldarstellung von vier Typ 1 Diabetikerinnen, die in den letzten 4 Jahren mit einem IUFT betreut wurden.
Ergebnisse:
In drei von Fällen kam es in der laufenden 30 SSW zum intrauterinen Fruchttod. Zu Beginn des dritten Trimenon steigt der Insulinbedarf deutlich an und die Stoffwechselsituation verändert sich zum Teil nochmals drastisch. In dieser Situation kommt es bei unzureichender Betreuung oder zusätzlichen Risikofaktoren zu für den Feten lebensbedrohlichen Stoffwechselentgleisungen der Mutter und in der Folge zum IUFT. In einem Fall trat bei dauerhaft schlechter Einstellung der IUFT in der 37. SSW auf.
Schlussfolgerung:
Trotz intensiver Betreuung von Schwangeren mit Typ 1 Diabetes ist der intrauterine Fruchttod eine weiterhin ein konkretes Risiko, das in der Betreuung berücksichtigt werden muss. Wir müssen für das Problem wachsam bleiben!