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DOI: 10.1055/s-0039-1693785
Das „Hydrocolon“ – eine (zu?) wenig verwendete sonografische Technik zur Verbesserung des neonatalen und frühkindlichen Dam-US Potentials: Eine Fallserie zur Illustration der Machbarkeit und Aussagekraft
Publication History
Publication Date:
20 August 2019 (online)
Ziel:
Das „Hydrocolon“ ist ein Ultraschallverfahren, bei dem während des Sonogramms der Darm mittels vorgewärmten NaCl-Einlauf gefüllt und distendiert wird. Diese Fallserie soll die Machbarkeit und das Potential des „Hydrocolons“ bei der sonografischen Beurteilung des Darms im Neugeborenen- und frühen Kindesalter demonstrieren.
Patienten und Methoden:
Wir berichten über unsere Erfahrungen mit insgesamt 68 Kinder (29 Männlich, 39 weiblich) in den ersten Lebensjahren, bei denen der konventionelle Ultraschall als Basisuntersuchung noch Unklarheiten aufwies und bei denen dann weiterführend ein „Hydrocolon“ angefertigt wurde. Der Einlauf wird als Tropfinfusion mit einer kleinen Rektalsonde und einer Füllhöhe von ca. 50 cm verabreicht. Während und nach der Füllung werden das Rektosigmoid und der Dickdarm mittels hochauflösender Schallköpfe beobachtet, insbesondere auch intraluminale Pathologie und die Darmdistendierbarkeit beurteilt.
Die Ergebnisse dieser retrospektiven Fallserie wurden mit der fluoroskopisch, chirurgisch oder klinisch etablierten Enddiagnose verglichen.
Ergebnisse:
Das Hydrocolon war bei allen ohne Komplikation diagnostisch aussagekräftig durchführbar – bei einzelnen Frühgeborenen wurde allerdings das NaCl mittels Spritze und vorsichtigem Sondenvorschub instilliert. Die Diagnosen lauteten Microcolon bzw. Meconium Transporrproblem (dort war auch eine hydrostatische Spülung zur Behandlung des Meconiumileus manchmal erfolgreich), Dickdarmpolyp, Colonstenose, oder ileo-coekale Invagination. Bei weiteren Säuglingen konnte durch das Hydrocolon eine suspizierte, meist zystische Raumforderung näher zugeordnet werden.
Zusammenfassung:
Das „Hydrocolon“ ist eine sichere und wertvolle sonografische Untersuchungstechnik insbesondere zur Beurteilung von nicht eindeutig zuordenbarer Darmpathologie im frühen Kindesalter, die neben therapeutischen Aspekten auch hilft, Irrigoskopien zu vermeiden.