Rofo 2019; 191(S 02): S139
DOI: 10.1055/s-0039-1693796
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich zeitnaher Ultraschall- und Magnetresonanzuntersuchungen des Neurokraniums bei Neugeborenen

S Tschauner
1   Medizinische Universität Graz, Kinderradiologie, Graz, Austria
,
E Nagy
2   Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Radiologie, Klinische Abteilung für Kinderradiologie, Graz, Austria
,
R Marterer
2   Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Radiologie, Klinische Abteilung für Kinderradiologie, Graz, Austria
,
M Riccabona
3   LKH Universitätsklinikum Graz, Universitätsklinik für Radiologie, Klinische Abteilung für Kinderradiologie, Graz, Austria
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Publication History

Publication Date:
20 August 2019 (online)

 

Hintergrund:

Vergleich der Aussage und Befunde von zeitnah angefertigten Neuro-MRTs bei Neugeborenen mit den dazugehörigen Neurosonogrammen unter dem Aspekt, ob die MRT ausreichend therapierelevante Zusatzinformationen liefert, dass die Routinedurchführung auch bei eindeutigem sonografischen Befund gerechtfertigt ist.

Patienten und Methoden:

Retrospektiv wurden alle Neugeborenen (Früh- und Reifgeborene), die zeitnah eine (Feed & Wrap) Neuro-MRT und ein detailliertes kinderradiologisches Neurosonogramm erhalten hatten, erfasst. Die Befunde der MRT (1,5 Tesla, Standardsequenzen inklusive DWI) wurden mit den sonografischen Befunden (GE – LOGIQ E9 und Siemens – Sequoia 3000, hochauflösende Sektor- und Linearschallköpfe) verglichen. Zusätzlich wurden die aus den jeweiligen Befunden abzuleitenden therapierelevanten Konsequenzen verglichen.

Resultate:

Bei einem Großteil der Kinder ergab die MRT und das Sonogramm keine therapierelevante Befunddifferenz. Naturgemäß war die MRT in Erfassung von frischen ischämischen Veränderungen, Darstellung von Parenchymveränderungen und Gyrierungsstörungen, oder zarten Blutungsresiduen der Sonografie überlegen, während die Sonografie kleine stippchenförmige Verkalkungen oder kleinzystische Veränderungen besser darstellen konnte. Bei einem Teil der MRT-Befunde wurde allerdings im vorliegenden Alter oft nur die Konsequenz einer Verlaufskontrolle gezogen – um dann zwischen physiologischen Entwicklungsverzögerungen und relevanter Pathologie besser differenzieren zu können. Bei all den Fällen, wo die MRT eine therapeutisch relevante Zusatzinformation lieferte, war bereits entweder klinisch und anamnestisch oder aber sonografisch die Indikation zur MRT abzuleiten, sodass die breite Routinedurchführung von MRTs des Neurokraniums bei Neugeborenen hinterfragt werden könnte.