Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79(08): 878-879
DOI: 10.1055/s-0039-1693873
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Corpus vitreum alienum – Ein Fallbericht über ein spitzes Bauchtrauma in der 20. Schwangerschaftswoche

PS Trautner
1   Kepler Universitätsklinikum Linz, Universitätsklinik für Gynäkologie, Geburtshilfe und gynäkologischer Endokrinologie, Linz
,
RB Mayer
1   Kepler Universitätsklinikum Linz, Universitätsklinik für Gynäkologie, Geburtshilfe und gynäkologischer Endokrinologie, Linz
,
H Binder
1   Kepler Universitätsklinikum Linz, Universitätsklinik für Gynäkologie, Geburtshilfe und gynäkologischer Endokrinologie, Linz
,
I Scharnreitner
1   Kepler Universitätsklinikum Linz, Universitätsklinik für Gynäkologie, Geburtshilfe und gynäkologischer Endokrinologie, Linz
,
P Oppelt
1   Kepler Universitätsklinikum Linz, Universitätsklinik für Gynäkologie, Geburtshilfe und gynäkologischer Endokrinologie, Linz
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Publication History

Publication Date:
12 August 2019 (online)

 

Wir berichten über eine 25-jährige Zweitgravida mit Zustand nach Sectio bei Beckenendlage in der ersten Schwangerschaft, die uns am Abend des 17. Oktobers 2018 in der 19 + 6. Schwangerschaftswoche mit der Rettung in den Schockraum eingeliefert wurde. Die Patientin hat sich beim Herausnehmen eines Gegenstandes aus einem Kellerregal bei einem Terrarium abgestützt, welches in sich zusammengebrochen ist und dabei das Abdomen der Patientin penetriert wurde. Bei der Erstbegutachtung zeigten sich aus einem ca. 5 cm großen einfachen Bauchschnitt im rechten Mittelbauch die Dünndarmschlingen heraushängend bei ansonsten orientierter, wacher und kreislaufstabiler Patientin. Nach initialer Sonografie zeigte sich der Fetus mit positiver Herzaktion und es wurde gemeinsam mit den Viszeralchirurgen die Entscheidung zur explorativen Laparotomie gestellt. Dabei zeigte sich bis auf die Gebärmutter mit oberflächlicher Schnittverletzung alle anderen Organe unverletzt und kein Hinweis auf einen intraabdominalen Fremdkörper. Der Uterus wurde vernäht, der Darm reponiert und der Bauch wieder verschlossen. Beim postoperativen Routineultraschall nach 2 Stunden wurde eine negative Herzaktion des Feten festgestellt und der Verdacht auf einen intrauterinen Fremdkörper gestellt. In der nun durchgeführten CT Untersuchung konnte der Befund im Sinne eines intrauterinen Glassplitters bestätigt werden. Somit wurde am nicht mehr lebenden Kind die Sectio parva unter gleichzeitiger Fremdkörperentfernung durchgeführt. Der postoperative Verlauf gestaltete sich initial unauffällig, die Familie wurde begleitend psychologisch betreut. Trotzdem entwickelte die Patientin eine posttraumatische Belastungsstörung und wird zum jetzigen Zeitpunkt (04/2019) noch ambulant psychiatrisch betreut.

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Abb. 1
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Abb. 2