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DOI: 10.1055/s-0039-1694209
Palliative thorakale Tumorchirurgie – Gibt es Grenzen?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
04. September 2019 (online)
Hintergrund:
Trotz guter Erfolge der systemischen Therapie von Tumoren kommt es nicht selten zu sogenannten mixed-response oder Therapieversagern. Wenn große Tumorformationen mit lokalen, massiven Beschwerden bestehen, stellt sich die Frage nach chirurgischen Möglichkeiten in palliativer Intention. Die Risiko-Nutzen-Relation ist unter Berücksichtigung der Rekonvaleszens und Lebensqualität zu bewerten. Die Datenlage hierzu ist lückenhaft.
Material und Methode:
Wir stellen drei Patienten mit ausgedehnten thorakalen Resektionen in palliativer Intention vor.
Fall 1: 60-jähriger Patient mit metastasierten PECom und großem pulmonalen Rezidiv nach Unterlappenresektion links. Es erfolgte die zweizeitige Resektion mit Restpneumonektomie.
Fall 2: 49-jähriger Patient mit metastasiertem malignem Melanom und mixed-response auf TKI-Therapie und rasch wachsender links-dorsolateraler Metastase mit Ummauerung der 7. – 11. Rippe. Es erfolgte lokale Resektion und Defektdeckung mit Gore-Mesh-Patch.
Fall 3: 54-jährige Patientin mit zentralem PECA der Lunge und drohenden Komplikationen (Hämoptysen, Superinfektion). Es erfolgte die erweiterte Pneumonektomie rechts.
Ergebnis:
Alle drei Patienten erholten sich sehr gut von der Operation bei guter Lebensqualität. Auch war eine anschließende systemische Therapie möglich.
Schlussfolgerung:
Die Datenlage über palliative Chirurgie ist gering. Trotzdem gibt es in ausgesuchten Fällen Indikationen für z.T. ausgedehnte thorakale Eingriffe.