Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 673
DOI: 10.1055/s-0039-1694383
Kongresstag 1: 16.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Digitale Technologien im Gesundheitswesen – eine Systematik zur Nutzenbewertung aus der Perspektive von Mitarbeitenden und Patient*innen

R Schattschneider
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Hamburg
,
S Busch
1   Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Hamburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. August 2019 (online)

 

Einleitung:

Digitalisierung und die Einführung von neuen Technogien lösen aktuell gelebte Routinen ab oder konkurrieren sogar mit ihnen. Das betrifft Mitarbeitende im Gesundheitswesen und Patient*innen gleichermaßen. Wie schnell und ob digitale Technologien praxiswirksam implementiert werden können, ist somit maßgeblich von diesen Personengruppen abhängig. Wenn es zu Problemen kommt, können sie auf der Grundlage eines erfahrungsgestützten Fach- bzw. Alltagswissens wichtig Hinweise geben, ob die Technologien prinzipiell abgelehnt werden oder ob es gut begründete Zweifel an deren Nutzen gibt.

Methode:

Um sich dieser Frage anzunähern, fand im Wintersemester 2018/19 ein Lehrforschungsprojekt statt. Im Zuge dessen wurden 335 Personen (71% weiblich n = 232, 29% männlich n = 94) zu Aspekten der Digitalisierung im Gesundheitswesen standardisiert befragt. 40% (n = 133) davon stammen aus einem Berufsfeld mit Gesundheitsbezug, wovon wiederum 16% (n = 55) im Krankenhaus tätig sind.

Ergebnisse:

Das Gesamtergebnis zeigt u.a., dass 91% (n = 50) der im Krankenhaus tätigen verneinen, das ärztliche Tätigkeiten durch künstliche Intelligenz ersetzt werden können. Optimistischer äußern sich die nicht im Gesundheitskontext tätigen, indem nur 84% (n = 159) zustimmten. Eine weitere Frage bezieht sich darauf, ob nachfolgende Generationen durch Digital Health gesünder sein werden. Hier fiel die Antwort relativ optimistisch aus, indem 61% (n = 116) der nicht im Gesundheitskontext tätigen zustimmten. Die Einschätzung der Krankenhausmitarbeiter fiel mit 49% (n = 27) skeptischer aus.

Diskussion:

An diesen exemplarisch ausgewählten Ergebnissen wird deutlich, dass die Einschätzungen je nach Thematik und Hintergrund variieren. Der hier vorgeschlagene Beitrag stellt weitere Ergebnisse vor. Davon ausgehend wird eine Systematik mit dem Ziel entwickelt, Mitarbeitende des Gesundheitswesens und Patient*innen in die Bewertung der Nützlichkeit von digitalen Technologien einzubeziehen.