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DOI: 10.1055/s-0039-1695206
Einfluss der Ballon-Insufflations-Geschwindigkeit auf die sensorischen Reizschwellen bei der rektoanalen Manometrie (HRAM)
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. August 2019 (online)
Einleitung:
Eine Sensorische Dysfunktion kann die Ursache einer Entleerungsstörung (obstructed defecation, ODD) oder fäkalen Inkontinenz sein (FI; Dis Colon Rectum 2003;46:238 – 46). Die Evaluation der rektalen sensorischen Reizschwellen mittels Ballondistension (BI) ist daher integraler Bestandteil der HRAM (Z Gastroenterol 2007;45:397 – 417). Allerdings fehlt bisher eine Standardisierung der Geschwindigkeit der BI (Neurogastroenterol Motil 2017;29:e13016).
Ziel:
Vergleich der sensorischen Reizschwellen bei BI mittels Hand-gehaltener 50 ml-Spritze (SI) oder schneller (RP) und langsamer (SP) Pumpeninsufflation.
Methodik:
24 konsekutiv mittels HRAM untersuchte Patienten wurden eingeschlossen (6ODD, 18FI). HRAM wurde entsprechend den Dt. Empfehlungen durchgeführt (Z Gastroenterol 2007;45:397 – 417) und unter Verwendung einer 50 ml Spritze für die BI die Perzeptions- (BVP) sowie die Drang-Schwelle (urge, BVU) sowie das maximale Toleranzvolumen (MTV) bestimmt. Im Anschluss wurden die Reizschwellen randomisiert ermittelt bei RP (50 ml/s) und SP (2 ml/s) mittels elektrischer Pumpe.
Ergebnis:
Die Pearson Korrelation war größer zwischen SI and RP (BVP 0,82, BVU 0,91, MTV 0,90) als zwischen SI und SP (0,54, 0,69, 0,81) und RP and SP (0,67, 0,74, 0,96). Höhere Reizschwellen (Tab. 1) zeigten sich für Perzeption und Stuhldrang für SP im Vergleich zu RP (BVP p = 0,04, BVU ns) und SI (0,01, 0,01). Allerdings sind die absoluten Unterschiede zwischen SI, RP und SP gering.
SI |
RP |
SP |
|
BVP |
30 |
30 |
35 |
BVU |
80 |
80 |
100 |
MTV |
170 |
160 |
170 |
Schlussfolgerung:
Eine automatisierte Pumpeninsufflation des Rektalballons bei der HRAM ist möglich und erlaubt standardisierte Insufflations-Geschwindigkeiten. Die sensorischen Reizschwellen sind abhängig von der Insufflations-Geschwindigkeit. Allerdings sind die absoluten Unterschiede der Reizschwellen gering, sodass die klinische Bedeutung erst noch geklärt werden muss.