Z Gastroenterol 2019; 57(09): e240
DOI: 10.1055/s-0039-1695250
Leber und Galle
PBC – PSC – igG4: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 09:30 – 10:58, Studio Terrasse 2.1 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erarbeitung eines PBC-Therapiepfads für eine integrierte Versorgung in Deutschland

AE Kremer
1   Medizinische Fakultät I, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
,
H Bantel
2   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
,
G Denk
3   Medizinische Klinik und Poliklinik II, Lebercentrum München, Klinikum der Universität, LMU München, München, Deutschland
,
WP Hofmann
4   MVZ für Gastroenterologie am Bayerischen Platz, Berlin, Deutschland
,
S Hohenester
3   Medizinische Klinik und Poliklinik II, Lebercentrum München, Klinikum der Universität, LMU München, München, Deutschland
,
A Kahraman
5   Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
,
C Rupp
6   Klinik für Gastroenterologie, Infektionen und Vergiftungen, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
JM Schattenberg
7   1. Medizinische Klinik und Poliklinik, Johannes Gutenberg-Universität, Mainz, Deutschland
,
I Schiefke
8   Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Klinikum St. Georg, Leipzig, Deutschland
,
A Teufel
9   Universitätsklinikum Mannheim, II. Medizinische Klinik, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland
,
J Vermehren
10   Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt, Deutschland
,
J Wiegand
11   Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2019 (online)

 

Die primär biliäre Cholangitis (PBC) ist eine seltene cholestatische Lebererkrankung, die unbehandelt bis zum Terminalstadium einer biliären Zirrhose fortschreiten kann. Die Inzidenz wird in Europa auf 1 – 2 Erkrankungen/100,000 Personen geschätzt. Die PBC zeichnet sich durch eine hohe Heterogenität des Verlaufs aus. Für eine optimale Patientenversorgung wie sie in den europäischen Leitlinien erarbeitet wurde, ist neben Diagnostik, auch eine individuelle Risikostratifizierung, Therapie und eine verlaufsgerechte Nachbeobachtung von großer Bedeutung. Für die strukturierte und praxisnahe Übertragung dieser Empfehlungen auf den Versorgungsalltag sprechen sich die EASL-Leitlinien für die Erarbeitung regionaler Therapiepfade aus.

Ziel:

Entwicklung eines PBC-Therapiepfads auf Basis der EASL1- und DGVS2 - Empfehlungen, der die schrittweise Umsetzung einer leitlinienbasierten Versorgung in der deutschen Praxis ermöglicht.

Methodik:

Eine Expertengruppe hat einen konsensbasierten PBC-Therapiepfad erarbeitet, der die klinisch und therapierelevanten Entscheidungsschritte beschreibt und in Form eines praktischen Entscheidungsdiagramms zusammenfasst.

Ergebnis:

Der Therapiepfad (Abb. 1) orientiert sich am deutschen Versorgungsalltag und berücksichtigt ein verlaufsgerechtes PBC-Patientenmanagement:

  • Wie sichere ich die Diagnose?

  • Wann leite ich die Erstlinientherapie ein?

  • Wie schätze ich das Therapieansprechen ein?

  • Wie nehme ich eine behandlungsbegleitende Risiko- und Verlaufseinschätzung vor?

  • Wann ist eine Zweitlinientherapie indiziert?

Der vorgestellte PBC-Therapiepfad ergänzt die EASL- und DGVS-Leitlinien um einen praktischen Entscheidungsleitfaden, der die wichtigsten Schritte für ein leitliniengerechtes PBC-Management an die deutsche Versorgungsrealität adaptiert und zu einer optimalen integrierten Versorgung von PBC-Patienten beitragen kann.

Zoom Image
Abb. 1: PBC-Therapiepfads für eine integrierte Versorgung in Deutschland

Literatur:

[1] EASL Clinical Practice Guidelines, J Hepatol 2017

[2] S2k-Leitlinie „Autoimmune Lebererkrankungen”, Stand: 09/2017