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DOI: 10.1055/s-0039-1695336
Real-Life-Daten zur Sicherheit, Wirksamkeit und Lebensqualität bei HCV-Patienten, die mit Glecaprevir/Pibrentasvir behandelt wurden: Daten aus dem Deutschen Hepatitis C-Register
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. August 2019 (online)
Die koformulierten direkt antivial wirksamen Substanzen Glecaprevir (entdeckt von AbbVie und Enanta) und Pibrentasvir (G/P) sind zur Behandlung der HCV-Infektion zugelassen. Aktuelle Real-Life-Daten zeigen hohe Wirksamkeit und Sicherheit von G/P; Lebensqualitätsdaten (PROs) sind jedoch nur begrenzt verfügbar – insbesondere für wichtige Subgruppen für die HCV-Elimination. Wir berichten Real-Life-Daten aus dem Deutschen Hepatitis C-Register (DHC-R) zur Sicherheit und Wirksamkeit von G/P und PROs in Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen, Alkohol Abusus, aktivem Drogengebrauch, mit Opioid Substitutionstherapie (OST) und/oder HIV-Koinfektion. Das DHC-R ist eine nicht-interventionelle, multizentrische, prospektive Kohortenstudie. Die Dokumentation erfolgte 135 deutschen Zentren. Einschluss war möglich für Erwachsene GT1 – 6-Patienten mit einer Behandlung laut Zulassung. Der primäre Endpunkt war SVR12, welcher bei Patienten mit mindestens einer G/P-Dosis erhoben wurde. Sicherheit, Verträglichkeit und PROs wurden auch erfasst.
Die Analyse umfasst 1242 Patienten. Die Mehrzahl war therapienaiv und ohne Zirrhose (84%) mit 8 Wochen Therapie. Komorbiditäten: OST (N = 311; 25%), psychiatrische Erkrankung (N = 178; 14%), Alkohol Abusus (N = 78; 6%), HIV Koinfektion (N = 74; 6%) und aktiver Drogengebrauch (N = 33; 3%). Die SVR12 (ITT) war 97% (592/609; 100% SVR12 in 11 Patienten mit aktivem Drogengebrauch). Es gab 2 Reinfektionen und ein Relapse bei einem therapienaiven GT3-Patient ohne Zirrhose. 13 Patienten brachen Therapie ab; 3 davon aufgrund eines (schwerwiegenden) unerwünschten Ereignisses. [(S)AE]. Mit Ausschluss der Nicht-virologischen Versager betrug die modifizierte SVR12 99,5% (584/587). Zehn SAEs traten auf; 3 bewertet mit einem möglichen Therapiezusammenhang. In den Subgruppen gab es Verbesserungen in beiden Summenscores des SF-36 (PCS und MCS). Die Patienten mit Komorbiditäten zeigten im Vergleich zu Patienten ohne Komorbidätät zu Baseline eine geringere Lebensqualität und am Ende der Therapie eine größere Verbesserung dieser. In dieser Analyse war die Behandlung mit G/P sicher und hoch effektiv and führte zu einer signifikanten Verbesserung der SF-36-Scores – auch bei Patienten mit Komorbiditäten.