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DOI: 10.1055/s-0039-1695356
Therapie der akuten, ausgedehnten, nicht-zirrhotischen Pfortaderthrombose: Erste Ergebnisse einer deutschen Multizenterstudie
Publication History
Publication Date:
13 August 2019 (online)
Einleitung:
Die Therapie der akuten, nicht-zirrhotischen Pfortaderthrombose (aPVT) besteht in der Regel aus der möglichst frühzeitig einsetzenden therapeutischen Antikoagulation, deren Ansprechen auf etwa 50% begrenzt ist. Der Stellenwert einer interventionellen Therapie ist noch unklar.
Ziele:
Endpunkt der Studie war die Thrombusreduktion bei therapeutischer Antikoagulation versus interventioneller transjugulärer transhepatischer lokaler Lysetherapie bei Patienten mit akuter, ausgedehnter, nicht-zirrhotischer Pfortaderthrombose.
Methodik:
Im Rahmen einer multizentrischen Observationsstudie wurden 51 Patienten (50 ± 16; 17 – 80 Jahre) mit ausgedehnter und/oder kompletter aPVT (Hauptstamm komplett oder Hauptstamm partiell plus eine zuführende Vene komplett) eingeschlossen. Das Thrombusalter, gemessen am ersten Auftreten eines Symptoms (in der Regel Bauchschmerzen) betrug bei Krankenhausaufnahme 10 ± 6 Tage (1 – 30 Tage). 20 Patienten (39%) erhielten ausschließlich eine Antikoagulation (Gruppe 1), während 31 Patienten zusätzlich eine transjuguläre Lysetherapie (Gruppe 2) ohne (n = 23) oder mit TIPS- Implantation (n = 8) erhielten. Bei 4 Patienten war die transjuguläre Intervention frustran. Ein zum Zeitpunkt der Auswertung vollständiger Datensatz war bei 15 Patienten der Gruppe 1 und 29 Patienten der Gruppe 2 vorhanden.
Ergebnis:
Die Gruppen waren vergleichbar hinsichtlich Thrombusalter und Ausdehnung. Während der Indexhospitalisierung zeigten 53,3% in Gruppe 1 und 13,8% in Gruppe 2 kein Ansprechen auf die Therapie. Ein partielles Ansprechen (etwa 50% Thrombusreduktion) wurde bei 46,7% der Patienten in Gruppe 1 und 34,5% in Gruppe 2 und ein gutes Ansprechen (> 80% Thrombusreduktion) bei 0% in Gruppe 1 und 51,7% in Gruppe 2 (p = 0,001) beobachtet. Zwei Patienten der Gruppe 1 verstarben während des Indexaufenthaltes.
Schlussfolgerung:
Bei Patienten mit aPVT führt die zusätzliche transjuguläre Intervention (lokale Lysetherapie mit oder ohne TIPS-Implantation) während des Indexaufenthaltes zu einer wesentlich besseren Thrombusreduktion verglichen mit einer alleinigen Antikoagulation.