Z Gastroenterol 2019; 57(09): e286
DOI: 10.1055/s-0039-1695366
Leber und Galle
Pfortaderthrombosen und TIPS, Lebersonografie: Freitag, 04. Oktober 2019, 11:20 – 12:56, Studio Terrasse 2.2 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wertigkeit von Leberduplexsonografie und Computertomografie im Vergleich zur Angiografie bei der Diagnostik der akuten Pfortaderthrombose

L Sturm
1   Universitätsklinik Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Freiburg, Deutschland
,
C Klinger
2   Klinikum Ludwigsburg, Ludwigsburg, Deutschland
,
D Bettinger
1   Universitätsklinik Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Freiburg, Deutschland
,
M Rössle
1   Universitätsklinik Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Freiburg, Deutschland
3   Praxiszentrum für Gastroenterologie und Endokrinologie, Freiburg, Deutschland
,
K Caca
2   Klinikum Ludwigsburg, Ludwigsburg, Deutschland
,
R Thimme
1   Universitätsklinik Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Freiburg, Deutschland
,
M Schultheiß
1   Universitätsklinik Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Freiburg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Bei der akuten Pfortaderthrombose richtet sich die Entscheidung für eine interventionelle Therapie (transjuguläre, transhepatische Lyse) versus eine alleinige therapeutische Antikoagulation nach dem Ausmaß und der Ausdehnung der Thrombose. Die Diagnostik der Thrombose erfolgt vor einer evtl. Angiografie durch die Leberduplexsonografie und/oder abdominelle Computertomografie.

Ziele:

Die Studie untersuchte die diagnostische Wertigkeit der Leberduplexsonografie und Computertomografie im Vergleich zur Angiografie (= Goldstandard) bei der akuten Pfortaderthrombose.

Methodik:

Es wurden retrospektiv 46 Angiografiebefunde von Patienten mit akuter Pfortaderthrombose von zwei interventionellen hepatologischen Zentren ausgewertet. Bei 37 Patienten (80,4%) lag präinterventionell eine Computertomografie, bei 33 Patienten (71,7%) eine Leberduplexsonografie vor. Verblindet beurteilt wurden die Kompartimente intrahepatischer Pfortaderast rechts/links, Pfortaderhauptstamm, Vena mesenterica superior und Vena splenica (= Ausdehnung der Thrombose). Die Einteilung erfolgte in die vier Abstufungen keine Thrombose, < 50%, > 50% und > 90% Okklusion des Lumens (= Ausmaß der Thrombose).

Ergebnisse:

Bei 31 Patienten (67,4%) lag eine nicht-zirrhotische Pfortaderthrombose vor, bei 15 Patienten (32,6%) trat die Thrombose im Rahmen einer Leberzirrhose auf. Die zeitliche Dauer von Computertomografie bis Angiografie lag im Median bei 1 ± 2,0 Tage (0 – 8 Tage), von Leberduplexsonografie bis Angiografie bei 1 ± 2,6 Tage (0 – 9 Tage). Die Übereinstimmung Computertomografie zu Angiografie lag insgesamt bei 75,4%. Bei weiteren 14% lag die Einteilung der Thrombose nur eine Abstufung höher oder niedriger. Die Übereinstimmung Leberduplexsonografie zu Angiografie lag insgesamt bei 67,3% und bei weiteren 12,5% eine Abstufung höher oder niedriger.

Schlussfolgerung:

Sowohl die Leberduplexsonografie als auch die Computertomografie sind geeignet, um das Ausmaß und die Ausdehnung einer akuten Pfortaderthrombose zu klassifizieren und somit die Entscheidung für eine interventionelle Therapie zu beeinflussen. Die Computertomografie zeigt eine größere Übereinstimmung mit dem angiographischen Befund.