Z Gastroenterol 2019; 57(09): e286-e287
DOI: 10.1055/s-0039-1695367
Leber und Galle
Pfortaderthrombosen und TIPS, Lebersonografie: Freitag, 04. Oktober 2019, 11:20 – 12:56, Studio Terrasse 2.2 B
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Messung der Milzsteifigkeit und frühe Responsebeurteilung bei Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie unter Therapie mit Tyrosinkinaseinhibitoren

T Wagner
1   Universitätsmedizin Mannheim (UMM), II. Medizinische Klinik, Mannheim, Deutschland
,
A Teufel
1   Universitätsmedizin Mannheim (UMM), II. Medizinische Klinik, Mannheim, Deutschland
,
S Bischoff
1   Universitätsmedizin Mannheim (UMM), II. Medizinische Klinik, Mannheim, Deutschland
,
J Sollors
1   Universitätsmedizin Mannheim (UMM), II. Medizinische Klinik, Mannheim, Deutschland
,
M Ebert
1   Universitätsmedizin Mannheim (UMM), II. Medizinische Klinik, Mannheim, Deutschland
,
C Antoni
1   Universitätsmedizin Mannheim (UMM), II. Medizinische Klinik, Mannheim, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Die chronische myeloische Leukämie (CML) präsentiert sich typischerweise mit einer Leukozytose und einer Splenomegalie. Die zielgerichtete Therapie der CML erfolgt mittels Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI). Das Therapieansprechen wird mittels hämatologischer, zytogenetischer sowie molekularer Parameter (BCR-ABL1-Expression) erfasst. Im Rahmen der Therapie erfolgt in den meisten Fällen die Normalisierung der Milzgröße und Leukozytenzahl. Die Milzsteifigkeit ist ein noninvasiver Parameter, dessen Anwendung im Bereich der CML bislang jedoch noch nicht beschrieben ist.

Ziele:

Evaluation der Veränderungen der Milzsteifigkeit bei Patienten mit CML unter Therapie mit Tyrosinkinaseinhibitoren.

Methodik:

Es wurden 63 Patienten aus der CML-Sprechstunde der Universitätsmedizin Mannheim vom Februar bis November 2014 untersucht. Bei fünf Patienten erfolgte die repetitive Untersuchung im Intervall. Insgesamt wurden 86 Messungen durchgeführt. Erhoben wurden Milzsteifigkeit (FibroScan®), Lebersteifigkeit (FibroScan®), Milzlänge und -breite. Laborchemisch erfolgte die Bestimmung der Leukozytenzahl sowie der BCR-ABL1-Expression.

Ergebnis:

Die Messung der Milzsteifigkeit ergab einen medianen Wert von 25,9 kPa, die mediane Lebersteifigkeit betrug 6,2 kPa. Die Milzsteifigkeit korrelierte signifikant mit Milzlänge, Milzbreite, Leukozytenzahl und Lebersteifigkeit. Bei Patienten, die Imatinib erhielten, wurde eine geringere mediane Milzsteifigkeit (18,4 kPa) sowie das beste molekulare Ansprechen (Median 0,22%) gemessen im Vergleich zu Patienten unter Therapie mit anderen TKI. Nach Initiierung der TKI-Therapie zeigte sich bei den sequentiell gemessenen Patienten eine rasche Reduktion der Milzsteifigkeit, der Milzgröße, Leukozytenzahl und BCR-ABL1-Expression.

Schlussfolgerung:

Die Korrelation der Milzsteifigkeit mit etablierten Parametern des Therapieansprechens wie Milzgröße, Leukozytenzahl und molekularem Ansprechen unterstreicht die Möglichkeit als non-invasiver Biomarker. Die frühe Reduktion der Milzsteifigkeit im Rahmen der Intervallmessungen ist möglicherweise ein Indikator für ein Therapieansprechen unter TKI.