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DOI: 10.1055/s-0039-1695412
Eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte, multizentrische Phase-II-Studie zur adjuvanten Immuntherapie mit Tecemotid (L-BLP25) nach R0/R1 Resektion von Lebermetastasen beim kolorektalen Karzinom (LICC): Finale Ergebnisse
Publication History
Publication Date:
13 August 2019 (online)
Einleitung:
Die Resektion von Lebermetastasen (LM) ist die einzige kurative Behandlungsoption für Patienten (Pat) mit hepatisch metastasiertem kolorektalem Karzinom (KRK). Aber auch nach R0-Resektion der LM bleibt die hohe Rezidivrate eine große Herausforderung. Tecemotid (L-BLP25) ist ein antigenspezifischer Krebsimpfstoff, der gegen Mucin 1 (MUC1) gerichtet ist.
Ziele:
Ziel der LICC-Studie war es, das rezidivfreie Überleben sowie das Gesamtüberleben von mKRK-Pat nach R0/R1 LM-Resektion durch adjuvante Gabe von Tecemotid zu verbessern.
Methodik:
Eingeschlossen wurden Pat mit Stadium IV LM-limitiertem KRK, deren Primärtumor und LM innerhalb der letzten 8 Wochen (R0/R1) reseziert wurden und die ECOG 0/1 sowie adäquate Organfunktion aufwiesen. Nach 2:1-Randomisierung erhielten die Pat Tecemotid oder Placebo, zunächst wöchentlich (Tecemotid 930 µg subkutan oder Placebo) für insg. 8 Wochen gefolgt von einer Erhaltungstherapie in 6-wöchigen Intervallen bis zum Rezidiv oder für max. 2 Jahre. Drei Tage vor der ersten Impfung/Placebo wurde Cyclophosphamid (CP) 300 mg/m2 bzw. Kochsalz (NaCl) intravenös verabreicht. Co-primäre Endpunkte (EP) waren Rezidiv-freies Überleben (RFS) und 3-Jahres-Überleben (OS), sekundäre EP waren RFS und OS in Subgruppen nach MUC1-Expressionsstatus, sowie Sicherheit.
Ergebnis:
Von den 121 Pat, eingeschlossen zwischen Okt 2011-Dez 2014, erhielten 79 Tecemotid+CP und 42 Placebo+NaCl. Die Baseline Charakteristika waren ausgewogen verteilt. Das Durchschnittsalter betrug 60 Jahre, das mediane RFS 6,1 vs. 11,4 Monate, die 3-Jahres-OS-Rate 69,1% vs. 79,1% für Pat im Tecemotid- vs. Placebo-Arm. Zwei-faktorielle-Cox-Regressionsmodelle zeigten keinen Einfluss der MUC1-Expression oder der Behandlung auf RFS oder OS.
Die häufigsten Nebenwirkungen von Tecemotid waren Durchfall, Anämie und Rückenschmerzen. Im Tecemotid-Arm kam es zu einem Todesfall durch ein Merkelzellkarzinom. Ein möglicher Zusammenhang zur Impfung wurde vom Prüfarzt vermutet.
Schlussfolgerung:
Die LICC-Studie konnte keine signifikante Verbesserung von RFS und OS durch die adjuvante Behandlung mit Tecemotid zeigen, bei jedoch unerwartet gutem 3-Jahresüberleben in beiden Gruppen. Es wurde kein Zusammenhang zwischen MUC1-Expression und Behandlungsergebnis beobachtet.
NCT01462513