Z Gastroenterol 2019; 57(09): e328-e329
DOI: 10.1055/s-0039-1695481
Stoffwechsel, metabolische Chirurgie und Endokrinologie
Adipositas und metabolische Intervention: Freitag, 04. Oktober 2019, 08:15 – 09:35, Studio Terrasse 2.1 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erste Erfahrungen mit dem Endomina-System zur Endoskopischen Sleeve Gastroplastie

I Wallstabe
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und Endokrinologie, Klinikum St. Georg, Leipzig, Deutschland
,
I Schiefke
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und Endokrinologie, Klinikum St. Georg, Leipzig, Deutschland
,
N Oberänder
2   Klinik für Allgemein-, Viszeralchirurgie und Onkologische Chirurgie, Klinikum St. Georg, Leipzig, Deutschland
,
A Weimann
2   Klinik für Allgemein-, Viszeralchirurgie und Onkologische Chirurgie, Klinikum St. Georg, Leipzig, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Die Behandlung der Adipositas reduziert die Morbidität und Mortalität adipositasassoziierter Erkrankungen wie Diabetes mellitus und Hypertonie. Die Endoskopische Sleeve Gastroplastie (ESG) wurde von Abu Dayyeh et al. im Jahr 2013 erstmals beschrieben. Jetzt steht mit dem Endomina-System eine neue ESG-Technik zu Verfügung, für die die Datenlage noch begrenzt ist.

Ziele:

Wir berichten über die ersten 5 Patienten, die im Jahr 2018 in unserer Klinik mit dem Endomina-System eine ESG erhielten, stellen deren klinischen Verlauf und unsere Erfahrungen mit der neuen Technik dar.

Methodik:

Fünf Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 46,8 (32 – 63) Jahren und einem durchschnittlichen BMI von 41,2 (37,3 – 45)kg/m2 wurden zwischen Januar und Oktober 2018 mit dem Endomina-System (Fa. Endo Tools Therapeutics, Gosselies, Belgien) einer ESG unterzogen. Dabei wurden durchschnittlich 9 (7 – 12) Nähte im Bereich des Magenkorpus zur Magenschlauchbildung angelegt und für die ersten 2 Wochen nach dem Eingriff flüssige und weitere 2 Wochen pürierte kalorienreduzierte Kost verordnet. Als Grundlage für Berechnungen des prozentualen Übergewichtsverlustes (%EWL) diente das angenommene Idealgewicht bei einem BMI von 25 kg/m2.

Ergebnisse:

Alle Prozeduren konnten ohne Majorkomplikationen durchgeführt werden. Die Patienten beklagten in der Regel für 1 – 3 Tage ein geringes Druckgefühl im Oberbauch sowie Übelkeit ohne Erbrechen. Nach 3 Monaten stellten wir einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 10 (6,7 – 14)kg und durchschnittlichen %EWL von 23,2 (16 – 34) % fest. Nach 6 Monaten konstatierten wir einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 11,3 (1,8 – 16,4)kg und durchschnittlichen %EWL von 25,1 (4,5 – 40) %. Der durchschnittliche BMI sank nach 6 Monaten auf 37,1 (32,3 – 39,8)kg/m2.

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse im postinterventionellen Beobachtungszeitraum von 6 Monaten zeigen, dass die Endoskopische Sleeve Gastroplastie mit dem Endomina-System eine potentiell geeignete und sichere Methode zur Gewichtsreduktion darstellt. Langzeiteffekte müssen abgewartet werden. Weitere Studien und die Erfassung von Behandlungsdaten in einem Register sind zu empfehlen.