Z Gastroenterol 2019; 57(09): e339
DOI: 10.1055/s-0039-1695510
Endoskopie
Endoskopische Diagnostik: Farbe, Laser, künstliche Intelligenz: Donnerstag, 03. Oktober 2019, 09:40 – 10:52, Studio Terrasse 2.2 A
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die “Twist-Nadel” – Ein neues Konzept der endosonographisch gesteuerten Feinnadelbiopsie

A Hann
1   Universitätsklinikum Ulm, Innere Medizin I, Ulm, Deutschland
,
B Walter
1   Universitätsklinikum Ulm, Innere Medizin I, Ulm, Deutschland
,
S Epp
1   Universitätsklinikum Ulm, Innere Medizin I, Ulm, Deutschland
,
Y Ayoub
2   Universität Kairo, Medizinische Fakultät, Kairo, Ägypten
,
A Meining
1   Universitätsklinikum Ulm, Innere Medizin I, Ulm, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2019 (online)

 

Einleitung und Ziele:

Die endosonographisch gesteuerte Feinnadelbiopsie (EUS-FNB) ist die Standardmethode zur Materialgewinnung aus einer nahe dem Gastrointestinaltrakt gelegenen Raumforderung. 19-Gauge Nadeln gewinnen dabei zwar mehr Material als Nadeln mit einem kleineren Durchmesser, sie haben jedoch größere Probleme feste Raumforderungen zu penetrieren. Ziel dieser Arbeit war es eine Nadel zu entwickeln die diese Probleme zu beheben hilft. Hierzu wurde ein Prototyp entwickelt welcher die Vorwärtsbewegung der Nadel in eine Rotationsbewegung der Nadelspitze überträgt.

Methodik:

Zur Messung der zur Penetration benötigten Kraft wurden zwei Nadelmodelle, die entweder eine reguläre axiale Vorwärtsbewegung oder die Kombination aus Vorwärtsbewegung und Rotationsbewegung verbanden in einem ex vivo Model anhand künstlichem Gewebe verglichen. Des Weiteren wurde die Gewebsmengengewinnung verglichen. Hierzu wurde eine reguläre 19-Gauge EUS-FNB Nadel mit einer modifizierten „Twist-Nadel“ in einem ex vivo Model mittels Lebergewebspunktionen verglichen.

Ergebnis:

Die Druckmessungen ergaben dass die rotierende Nadel signifikant weniger Druck zur Penetration, vergleichen mit der axial eindringenden Nadel, benötigte (Mittelwert ± Standardabweichung; 3,7 ± 0,3 N vs. 5,5 ± 0,3 N; p < 0,01). Die Verwendung der modifizierten 19-Gauge EUS-FNB („Twist“) Nadel führte dabei nicht zu einer geringeren Gewebeausbeute vergleichen mit der Standard 19-Gauge EUS-FNB Nadel (37 ± 5 mm2 vs. 35 ± 6 mm2).

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Abb. 1: Vergleich zwischen einer regulären 19-Gauge EUS-FNB (A) und der „Twist-Nadel“ (B)

Schlussfolgerung:

Das Prinzip der Kombination aus axialer Vorwärtsbewegung mit gleichzeitiger Rotation der Nadelspitze erfordert weniger Durch zur Gewebepenetration bei gleichzeitig erhaltener Gewebeausbeute.