Suchttherapie 2019; 20(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1696146
Symposien
S17  Alkohol- und Tabakkonsum in der Schwangerschaft – Epidemiologie, Bedingungen und Interventionen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Individualisierte, risikoadaptierte internet-gestützte Interventionen zur Verringerung von Alkohol- und Tabakkonsum bei Schwangeren (IRIS)

Entwicklungsstand und Maßnahmen zur Individualisierung
K Petersen
Sektion Suchtmedizin und Suchtforschung, Universitätsklinikum Tübingen
,
M Banabak
Sektion Suchtmedizin und Suchtforschung, Universitätsklinikum Tübingen
,
AK Binder
Sektion Suchtmedizin und Suchtforschung, Universitätsklinikum Tübingen
,
A Gronen
Sektion Suchtmedizin und Suchtforschung, Universitätsklinikum Tübingen
,
S Hanke
Sektion Suchtmedizin und Suchtforschung, Universitätsklinikum Tübingen
,
C Huber
Sektion Suchtmedizin und Suchtforschung, Universitätsklinikum Tübingen
,
A Batra
Sektion Suchtmedizin und Suchtforschung, Universitätsklinikum Tübingen
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. September 2019 (online)

 

Einleitung An der Sektion Suchtmedizin und Suchtforschung des Universitätsklinikums Tübingen wurde 2013 mit der Unterstützung aus Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) damit begonnen, die interaktive Onlineplattform IRIS aufzubauen. IRIS soll Schwangere, die rauchen oder Alkohol konsumieren, dazu motivieren, diesen Konsum einzustellen oder zumindest zu reduzieren. Neben sorgfältig didaktisch aufbereiteten seriösen Informationen bietet IRIS bewährte Techniken der Verhaltenstherapie an, die so auch in der Psychotherapie von Mensch zu Mensch gelernt werden könnten. Zurzeit unterstützt durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Auftrag des BMG soll der Zugang weiter vereinfacht und die Individualisierung verbessert werden.

Methoden Auf der Basis von Datenerhebungen der Plattform IRIS und separaten Onlinebefragungen soll der Umfang des Wissens über die Zielgruppe erhöht werden. Dazu wurden u. a. Clusteranalysen mit sozialen Merkmalen und Persönlichkeitsmerkmalen durchgeführt, um ansprechbare Teilgruppen der Zielgruppe zu identifizieren. Zusätzlich wurden qualitative Interviews mit während ihrer Schwangerschaft Alkohol konsumierenden oder Zigaretten rauchenden Frauen durchgeführt.

Ergebnisse Insbesondere die Alkohol konsumierenden Schwangeren zeigten sich als schwer zugänglich. Dennoch konnten insbesondere für Zigaretten rauchende Schwangere Merkmalsgruppen identifiziert werden, mit denen „Personas“ entwickelt werden können, die spezifische Teilgruppen der Zielgruppe repräsentieren.

Diskussion Es wurden Erkenntnisse über unterscheidbare Teilgruppen der Zielgruppe gewonnen, sodass die Onlineplattform zielgruppenspezifisch überarbeitet werden kann.