Suchttherapie 2019; 20(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1696152
Symposien
S19 Der Epidemiologische Suchtsurvey: aktuelle Ergebnisse zu Trends, Konsumstörungen und familiärem Kontext
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Trends des Substanzkonsums und substanzbezogener Störungen in Deutschland 1995 – 2018

N Seitz
1   IFT Institut für Therapieforschung
,
K Lochbühler
1   IFT Institut für Therapieforschung
,
J Atzendorf
1   IFT Institut für Therapieforschung
,
C Rauschert
1   IFT Institut für Therapieforschung
,
T Pfeiffer-Gerschel
1   IFT Institut für Therapieforschung
,
LN Kraus
1   IFT Institut für Therapieforschung
2   Department of Public Health Sciences, Stockholm University, Stockholm, Schweden
3   Institute of Psychology, ELTE, Eötvös-Loránd-Universität, Budapest, Ungarn
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. September 2019 (online)

 

Einleitung Ziel der vorliegenden Studie ist die Analyse zeitlicher Trends des Konsums von Tabak, Alkohol, Cannabis und anderen illegalen Drogen, der Einnahme von Analgetika und Hypnotika/Sedativa sowie von Trends substanzbezogener Störungen nach DSM-IV.

Methode Datengrundlage sind neun Erhebungen des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) zwischen 1995 und 2018 (ab 1997 jedes dritte Jahr).

Ergebnis Die Prävalenzschätzungen des Tabak- und Alkoholkonsums sowie der Einnahme von Hypnotika/Sedativa nahmen im zeitlichen Verlauf ab. Gegenläufige Trends der Prävalenzen lassen sich mit einer Zunahme des Cannabiskonsums, des Konsums anderer illegaler Drogen, und der Einnahme von Analgetika beobachten. Die Trends substanzbezogener Störungen weisen mit Ausnahme erhöhter Prävalenzwerte im Jahr 2012 für Nikotin (Abhängigkeit), Alkohol (Missbrauch und Abhängigkeit) sowie Analgetika und Hypnotika/Sedativa (jeweils Abhängigkeit) keine signifikanten Änderungen gegenüber dem Referenzwert von 2018 auf.

Diskussion Trends des Tabak- und Alkoholkonsums sprechen für eine zukünftige Abnahme der Bevölkerungsbelastung durch Morbidität, Mortalität und ökonomischen Kosten. Bei Cannabis ist eine gegenläufige Entwicklung nicht auszuschließen. Die zeitliche Entwicklung der Einnahme von Analgetika lässt in Verbindung mit anderen Indikatoren keine Zunahme des Missbrauchverhaltens erkennen.