Pneumologie 2020; 74(S 01): 12-13
DOI: 10.1055/s-0039-3403081
Freie Vorträge (FV04) – Sektion Schlafmedizin
Freie Vorträge der Sektion Schlafmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Untersuchung der Übereinstimmung der Ereigniserkennung von CPAP Geräten mit der Polysomnographie

M Richter
1   Kem | Evang. Kliniken Essen-Mitte
,
M Schröder
1   Kem | Evang. Kliniken Essen-Mitte
,
U Domanski
1   Kem | Evang. Kliniken Essen-Mitte
,
A Grimm
2   Löwenstein Medical Technology, Karlsruhe, Germany
,
R Alshut
3   Löwenstein Medical Technology
,
G Nilius
4   Kem | Evang. Kliniken Essen-Mitte; Klinik für Lungenheilkunde, Allergologie, Schlaf- & Beatmungsmedizin; Evang. Krankenhaus Essen-Steele
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Publication History

Publication Date:
28 February 2020 (online)

 

Hintergrund: Positiv Druck-Therapiegeräte (CPAP) werten kontinuierlich das Flowsignal aus und ziehen hieraus Rückschlüsse auf die verbleibenden Atmungsstörungen. Diese Ergebnisse werden bei Therapiekontrollen sowohl in der ärztlichen Sprechstunde aber auch zunehmend telemetrisch bewertet, um über den Therapieerfolg und eventuell notwendige weitere Interventionen entscheiden zu können. Es fehlen ausreichende Vergleichsmessungen zwischen diesen Auswertungen und Polysomnographie (PSG), um die Validität und Messgenauigkeit beurteilen zu können.

Methode: Prospektiv soll bei insgesamt 50 Patienten mit schwergradigem OSA und erstmaliger Einstellung auf CPAP eine aufsteigende Drucktitration von 4 bis 12 cmH2O mit dem Gerät prismaLAB (Löwenstein Medical Technology, CPAP-Modus identisch zu prisma20A/20C) im Schlaflabor erfolgen. Bislang wurden 13 Patienten untersucht (weiblich: 2; Alter: 51,8 ± 14,2 Jahre; BMI: 31,4 ± 4,9 kg/m²; baseline AHI: 58,7±26,9). Die Daten aus dem Therapiegerät und der PSG werden aufgezeichnet und zeitlich synchronisiert.

Ergebnisse: Bei dem Vergleich der PSG-Indices mit den Geräte-Indices auf Basis der in der PSG ermittelten Gesamtschlafzeit (TST) ergab die Auswertung der PSG einen residual-AHI von 8,3 ± 7,0 (nach AASM Kriterium 1A) und von 4,8 ± 4,7 (nach 1B), versus einen Geräteindex von 6,8 ± 4,8 (Korrelationskoeffizient AHI Gerät zu PSG: 0,904 (1A) und 0,845 (1B)). Die mittlere absolute AHI Abweichung vom Gerät zu PSG betrug 2,7 ± 2,4 (1A) respektive 2,5 ± 2,1 (1B).
Bei einem Vergleich der Ereignisse ohne Einschränkung des Geräts auf die in der PSG ermittelte TST ergab sich ein mittlerer Geräte-AHI von 6.4 ± 4,1 (Korrelationskoeffizient Gerät zu PSG: 0,786 (1A); 0,735 (1B)). Die mittlere absolute AHI Abweichung vom Gerät zu PSG betrug 3,4 ± 3,5 (1A), respektive 2,9 ± 2,2 (1B).

Schlussfolgerung: Die ersten Ergebnisse zeigen, dass die vom Gerät ermittelten AHIs trotz fehlender Information über Schlaf/Wach, SpO2 oder Arousal nur geringfügig von den Indices der PSG abweichen. Zur weiteren Differenzierung der unterschiedlichen Apnoeklassen und statistischen Berechnung werden jedoch größere Patientenzahlen benötigt.