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DOI: 10.1055/s-0039-3403140
NIV-Notfallfunk als Pendant zum Reanimationsfunk
Publication History
Publication Date:
28 February 2020 (online)
Einleitung: Der akute Beginn von nicht-invasiver Beatmung (NIV) im Krankenhaus ist lebensrettend. Die Miniaturisierung turbinengetriebener Beatmungsgeräte hat dabei dazu geführt, dass Beatmung in Form von NIV nicht mehr länger auf die Intensivstation begrenzt ist. Während die Intensivstation jedoch ein räumlich eng umgrenzter Ort mit hochqualifiziertem Personal ist, stellt sich die räumliche Situation im Krankenhaus sehr heterogen dar bei ärztlich- und pflegerischerseits nicht idealer NIV-Qualifikation.
Methodik: Vorstellung des Konzepts „NIV-Notfallfunk Wuppertaler Lungenzentrum“.
Ergebnis: Zur Lösung der oben beschriebenen Probleme haben wir ein NIV-Expertenteam geschaffen. Das NIV-Expertenteam besteht aus einem pneumologischen Oberarzt und einem Atmungstherapeuten (AT). An zentraler Stelle werden für das Gesamtkrankenhaus zur Nutzung vorbereitete NIV-Geräte vorgehalten. Analog zum Reanimationsfunk haben wir dann einen „NIV-Notfallfunk“ etabliert: bei NIV-Notfällen wird eine zentrale Notfunknummer betätigt, die zeitgleich beim Arzt und AT eingeht. Im klinischen Alltag wird die Nummer zumeist täglich genutzt. Der NIV-Notfallfunk wird am häufigsten in der zentralen Notaufnahme, auf nicht-pneumologischer Normalstation und im Aufwachraum betätigt. Ideal ist die Übernahme von Patienten mit respiratorischer Insuffizienz vom Notarzt zur weiteren NIV-Versorgung. Der häufigste Grund zur Betätigung des NIV-Notfallfunks sind Patienten mit respiratorischer Insuffizienz. Hyperkapnie alleine ist selten ein Grund zur Betätigung des Notfallfunks.
Schlussfolgerung: NIV ist lebensrettend, der qualifizierte Einsatz erfordert jedoch professionelle Strukturen. Die Komplexität der NIV im Akuteinsatz macht die Methodik gewissermaßen zum „Linksherzkatheter des Pneumologen“. Die Etablierung eines NIV-Notfallfunks ist vom ersten Tag an in den anderen Abteilungen und Bereichen des Krankenhauses sehr gut akzeptiert worden.