Pneumologie 2020; 74(S 01): 40-41
DOI: 10.1055/s-0039-3403151
Posterbegehung (PO07) – Sektion Pneumologische Onkologie
Immunonkologische Therapie beim Lungenkarzinom
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sensitivität einer PD-L1-Analyse bei nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) mit Pleuraerguss

L Hagmeyer
1   Klinik für Pneumologie, und Allergologie, Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin, Krankenhaus Bethanien
,
M Treml
2   Institut für Pneumologie an der Universität zu Köln
,
K Richter
2   Institut für Pneumologie an der Universität zu Köln
,
K Hekmat
3   Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinik Köln
,
M Heldwein
3   Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinik Köln
,
S Schäfer
4   Institut für Pathologie, Universität Köln
,
R Büttner
4   Institut für Pathologie, Universität Köln
,
WJ Randerath
1   Klinik für Pneumologie, und Allergologie, Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin, Krankenhaus Bethanien
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. Februar 2020 (online)

 

Fragestellung: Der Nachweis von PD-L1 bei NSCLC ist für die individualisierte Therapie von hoher Relevanz und erfolgt bislang anhand immunhistologischer Untersuchungen (IHC). Bei Fällen mit begleitendem Pleuraerguss könnte das in der Regel einfach zu gewinnende Pleurapunktat eine alternative Quelle für diese Untersuchung darstellen.

Methoden: Es wurden 46 Patienten (17 Frauen, 71 ± 11 Jahre, 26 ± 4 kg/m²) mit Pleuraerguss bei hochgradigem Verdacht auf NSCLC untersucht. Bei unzweifelhaftem positivem Tumornachweis in thorakoskopisch gewonnenen Pleurabiopsaten wurden sowohl diese als auch Pleurapunktat mit dem PD-L1 IHC22C3 pharmDx Kit (Dako) untersucht. Die IHC der Gewebeproben diente als Referenz zur Bestimmung der Sensitivität und Spezifität des PD-L1-Nachweises im Pleurapunktat.

Ergebnisse: [Tabelle 1] zeigt die Ergebnisse für den Nachweis von Tumorzellen im Vergleich zwischen thorakoskopisch gewonnenen Proben und Pleurapunktat.

Tab. 1

Tumorzellen-Nachweis

Thorakoskopie

Σ

(+)

(−)

Pleurapkt. (+)

31

2

33

Pleurapkt. (−)

6

7

13

Σ

37

9

46

Dies entspricht einer Sensitivität von 84% (95%-Konfidenzintervall: 67 – 93%) und einer Spezifität von 78% (40 – 96%) für die Detektion von Tumorzellen im Pleuraerguss.

[Tabelle 2] zeigt die entsprechenden Ergebnisse des PD-L1-Nachweises.

Tab. 2

PD-L1-Nachweis

Thorakoskopie

Σ

(+)

(−)

Pleurapkt. (+)

11

8

19

Pleurapkt. (−)

9

18

27

Σ

20

26

46

Hieraus ergibt sich eine Sensitivität von 55% (32 – 76%) und eine Spezifität von 69% (48 – 85%) für die Detektion von PD-L1 im Pleuraerguss. Bei Betrachtung nur jener Patienten mit positivem Tumornachweis im Pleurapunktat (n = 33) liegen diese Werte bei 69% (41 – 88%) bzw. 59% (33 – 81%).

Schlussfolgerung: Der Nachweis von Tumorzellen im Pleurapunktat gelingt mit guter Sensitivität. Für den entsprechenden PD-L1-Nachweis ergibt sich – beeinflusst durch die Detektionsrate von Tumorzellen per se – eine mäßige Sensitivität bei ausreichender Spezifität an. Bei Berücksichtigung nur tumorpositiver Pleuraergüsse stellt sich der PD-L1-Nachweis als etwas sensitiver dar.