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DOI: 10.1055/s-0039-3403151
Sensitivität einer PD-L1-Analyse bei nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) mit Pleuraerguss
Publication History
Publication Date:
28 February 2020 (online)
Fragestellung: Der Nachweis von PD-L1 bei NSCLC ist für die individualisierte Therapie von hoher Relevanz und erfolgt bislang anhand immunhistologischer Untersuchungen (IHC). Bei Fällen mit begleitendem Pleuraerguss könnte das in der Regel einfach zu gewinnende Pleurapunktat eine alternative Quelle für diese Untersuchung darstellen.
Methoden: Es wurden 46 Patienten (17 Frauen, 71 ± 11 Jahre, 26 ± 4 kg/m²) mit Pleuraerguss bei hochgradigem Verdacht auf NSCLC untersucht. Bei unzweifelhaftem positivem Tumornachweis in thorakoskopisch gewonnenen Pleurabiopsaten wurden sowohl diese als auch Pleurapunktat mit dem PD-L1 IHC22C3 pharmDx Kit (Dako) untersucht. Die IHC der Gewebeproben diente als Referenz zur Bestimmung der Sensitivität und Spezifität des PD-L1-Nachweises im Pleurapunktat.
Ergebnisse: [Tabelle 1] zeigt die Ergebnisse für den Nachweis von Tumorzellen im Vergleich zwischen thorakoskopisch gewonnenen Proben und Pleurapunktat.
Tumorzellen-Nachweis |
Thorakoskopie |
Σ |
|
---|---|---|---|
(+) |
(−) |
||
Pleurapkt. (+) |
31 |
2 |
33 |
Pleurapkt. (−) |
6 |
7 |
13 |
Σ |
37 |
9 |
46 |
Dies entspricht einer Sensitivität von 84% (95%-Konfidenzintervall: 67 – 93%) und einer Spezifität von 78% (40 – 96%) für die Detektion von Tumorzellen im Pleuraerguss.
[Tabelle 2] zeigt die entsprechenden Ergebnisse des PD-L1-Nachweises.
PD-L1-Nachweis |
Thorakoskopie |
Σ |
|
---|---|---|---|
(+) |
(−) |
||
Pleurapkt. (+) |
11 |
8 |
19 |
Pleurapkt. (−) |
9 |
18 |
27 |
Σ |
20 |
26 |
46 |
Hieraus ergibt sich eine Sensitivität von 55% (32 – 76%) und eine Spezifität von 69% (48 – 85%) für die Detektion von PD-L1 im Pleuraerguss. Bei Betrachtung nur jener Patienten mit positivem Tumornachweis im Pleurapunktat (n = 33) liegen diese Werte bei 69% (41 – 88%) bzw. 59% (33 – 81%).
Schlussfolgerung: Der Nachweis von Tumorzellen im Pleurapunktat gelingt mit guter Sensitivität. Für den entsprechenden PD-L1-Nachweis ergibt sich – beeinflusst durch die Detektionsrate von Tumorzellen per se – eine mäßige Sensitivität bei ausreichender Spezifität an. Bei Berücksichtigung nur tumorpositiver Pleuraergüsse stellt sich der PD-L1-Nachweis als etwas sensitiver dar.