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DOI: 10.1055/s-0039-3403173
Mukoepidermoidkarzinome der Lunge und ihr Ansprechen auf Immuntherapie – aktuelle Fälle aus dem Klinikum der LMU München
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. Februar 2020 (online)
Mukoepidermoidkarzinome (MEC) der Lunge stellen eine äußerst seltene Unterform der Lungenkarzinome dar. Sie werden in low grade und high grade Tumore gegliedert und unterscheiden sich bezüglich des schleimbildenden und plattenepithelialen Anteils. Sie werden oft frühzeitig durch Husten und Atembeschwerden symptomatisch und können so in lokal begrenztem Stadium kurativ reseziert werden. In fortgeschrittenem Stadium werden Mukoepidermoidkarzinome der Lunge mit palliativer Chemotherapie nach NSCLC-Protokoll behandelt. Daten und Empfehlungen bezüglich der Systemtherapie und insbesondere Immuntherapie gibt es auf Grund des seltenen Auftretens nicht. Wir beschreiben aktuelle Fälle mit MEC der Lunge und ihr Ansprechen auf Checkpoint-Inhibition als Zweitlinientherapie nach platinhaltiger Chemotherapie aus dem Klinikum der Universität München.
Auf Grund der seltenen Entität können wir nur von wenigen Patienten unter Immuntherapie bei MEC der Lunge berichten. Bei einem Patienten ohne PDL1-Expression zeigte sich ein Progress der Erkrankung nach 3 Monaten Therapie mit Nivolumab. Ein Patient mit 50% PDL1-Expression wies nach einer initialen partial Response unter Pembrolizumab einen Progress nach 9 Monaten Immuntherapie auf. In unserem begrenzten Patientenkollektiv zeigt sich somit kein langanhaltender Effekt der Immuntherapie bei Mukoepidermoidkarzinomen der Lunge. Allerdings bedarf es auf Grund der sehr geringen Fallzahl weiterer Untersuchungen und höherer Patientenzahlen, um eine Aussage zur Immuntherapie bei MEC treffen zu können.