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DOI: 10.1055/s-0039-3403180
Tumorsuspekte Lungenherde bei Kandidaten zur endoskopischen Lungenvolumenreduktion
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. Februar 2020 (online)
Hintergrund: Bei Patienten mit Lungenemphysem besteht ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko. Als Beitrag zur Diskussion über Empfehlungen zum Lungenkrebs-Screening werden Befunde von Patienten mit schwerem Lungenemphysem präsentiert, die im Rahmen der Evaluation zur endoskopischen Lungenvolumenreduktion (ELVR) mittels Dünnschicht-Computertomographie (CT) untersucht wurden.
Ergebnisse: Zwischen Januar 2017 und Juli 2019 wurden 63 Patienten (41 Männer, 22 Frauen, Alter 55 – 84 Jahre) zur ELVR evaluiert. Bei 20 Patienten (32%) wurden im CT tumorsuspekte Herde als Zufallsbefunde detektiert.


Bei 3 Patienten wurden nichtkleinzellige Lungenkarzinome (NSCLC) gesichert, jeweils mit kurativem Therapieansatz. Bei 13 Patienten mit soliden Herden wurden CT-Kontrollen gemäß den Fleischner-Kriterien empfohlen, bei 2/13 waren die Herde bei der Kontrolle nicht mehr nachweisbar. 4 suspekte CT-Befunde erwiesen sich als gutartig.
Eine ELVR mittels Coil- oder Ventilimplantation erfolgte bei 6/20 Patienten. Bei 2 Patienten wurde eine chirurgische Lungenvolumenreduktion in Kombination mit Resektion des suspekten Herdes durchgeführt. Bei 12 Patienten erfolgte keine ELVR aus verschiedenen Gründen.
Folgerungen: Trotz eingeschränkter funktioneller Reserve kann in dieser Zielgruppe bei Tumornachweis in einem frühen Stadium ein kurativer Therapieansatz bestehen. Patienten können trotz Nachweis eines kontrollbedürftigen Lungenherdes von einer Lungenvolumenreduktion profitieren.