Pneumologie 2020; 74(S 01): 79
DOI: 10.1055/s-0039-3403235
Freie Vorträge (FV10) – Sektion Rehabilitation, Prävention und Tabakkontrolle
Highlights aus der Rehabilitation und Tabakkontrolle
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Effekt einer Schrittzähler-basierten Verhaltensintervention auf das Bewegungsverhalten von Personen mit COPD 6 Wochen und 6 Monate nach einer pneumologischen Rehabilitation. Ergebnisse der randomisiert-kontrollierten STAR-Studie

W Geidl
1   Department für Sportwissenschaft und Sport, Lehrstuhl Bewegung und Gesundheit, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
,
J Carl
1   Department für Sportwissenschaft und Sport, Lehrstuhl Bewegung und Gesundheit, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
,
M Schuler
2   Abteilung für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaften, Universität Würzburg
,
N Lehbert
3   Klinik Bad Reichenhall der Drv Bayern Süd
,
E Mino
1   Department für Sportwissenschaft und Sport, Lehrstuhl Bewegung und Gesundheit, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
,
M Wittmann
3   Klinik Bad Reichenhall der Drv Bayern Süd
,
K Pfeifer
1   Department für Sportwissenschaft und Sport, Lehrstuhl Bewegung und Gesundheit, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
,
K Schultz
3   Klinik Bad Reichenhall der Drv Bayern Süd
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Publication History

Publication Date:
28 February 2020 (online)

 

Hintergrund/Ziel: Dieser Beitrag zielt auf die Überprüfung der Effektivität einer schrittzählerbasierten Verhaltensintervention im Rahmen der stationären pneumologischen Rehabilitation auf das Bewegungsverhalten von Menschen mit COPD 6 Wochen und 6 Monate nach der Rehabilitation.

Methodik: Im Rahmen der STAR-Studie [1] trugen 354 Personen mit COPD 2 Wochen vor (T0) sowie 6 Wochen (T3) und 6 Monate (T4) nach der pneumologischen Rehabilitation 7 Tage lang einen triaxialen Beschleunigungsmesser (Actigraph wGT3X). Zusätzlich zur stationären Rehabilitation erhielt die Interventionsgruppe (IG) eine schrittzählerbasierte Verhaltensintervention (Selbstbeobachtung mittels Schrittzähler und Bewegungstagebuch, Zielsetzungstraining; 2 × 45 min) und die Kontrollgruppe (KG) eine Wiederholung bewegungsbezogener Schulungselemente. Sitz- und Aktivitätsunterschiede zwischen IG und KG wurden mittels Baseline-kontrollierter Varianzanalyse mit Messwiederholung analysiert.

Ergebnisse: Von 339 Personen mit COPD liegen vollständige Daten vor. IG und KG steigern sowohl ihre Schritte (Zeiteffekt: F(1.85, 623.0) = 8.17, p < 0.001, η² = 0.024) als auch ihre moderat-intensive Aktivität (Zeiteffekt: F(1.90, 639.1) = 17.9, p < 0.001, η² = 0.050) zu T3 und T4, es konnten jedoch keine signifikanten Zeit-Gruppen-Interaktionen festgestellt werden (Schritte: F(1.85, 623.0) = 0.14, p = 0.855; Moderat-intensive Aktivität: F(1.90, 639.1) = 1.03, p = 0.355). Beide Gruppen reduzieren ihre Sitzzeiten zu T3 und T4; es besteht aber kein Gruppenunterschied (Zeiteffekt: F(1.85, 623.0) = 8.17, p < 0.001, η² = 0.024; Zeit-Gruppen-Interaktion: F(1.85, 623.0) = 0.14, p = 0.855).

Diskussion und Ausblick: Die Ergebnisse belegen einen positiven Effekt der Rehabilitation auf das Sitz- und Aktivitätsverhalten von Menschen mit COPD 6 Wochen und 6 Monate nach der Rehabilitation. Die zusätzliche schrittzählerbasierte Verhaltensintervention war jedoch nicht in der Lage, diesen Effekt auf das Bewegungsverhalten zusätzlich zu verstärken.

 
  • Literatur

  • 1 Geidl W. et al. Effects of a brief, pedometer-based behavioral intervention on 6-week and 6-month objectively measured physical activity. Trials 2017; 18: 396