Pneumologie 2020; 74(S 01): 88
DOI: 10.1055/s-0039-3403255
Posterbegehung (PO13) – Sektion Klinische Pneumologie
Mukoviszidose & mehr
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss von Atemanhaltezeit und Inspirationsvolumen auf DLCO und DLNO; Vergleich an verschiedenen Patientenkollektiven

L Diener
Zentralinstitut für Arbeitsmedizin, Klinische Arbeitsmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
,
R Herold
Zentralinstitut für Arbeitsmedizin, Klinische Arbeitsmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
,
V Harth
Zentralinstitut für Arbeitsmedizin, Klinische Arbeitsmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
,
A Preisser
Zentralinstitut für Arbeitsmedizin, Klinische Arbeitsmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
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Publication Date:
28 February 2020 (online)

 

Hintergrund: Die Kohlenstoffmonoxid (CO)-Diffusionsmessung (DLCO) kann durch die simultane Messung der Stickstoffmonoxid (NO)-Diffusionsmessung(DLNO) ergänzt werden, wodurch sich pulmonaler Gasaustausch und Lungendurchblutung separat beurteilen lassen, bedingt durch die höhere Bindungsaffinität des NO zu dem pulmonal-kapillären Hämoglobin.

Methode: Bei 359 Probanden (Ø 57,3 Jahre, SD 16,6) der arbeitsmedizinischen Poliklinik erfolgte kombiniert die Bestimmung von DLCO und DLNO (single-breath), von denen 258 (Ø 57,9 Jahre, SD 16,4) die Qualitätskriterien (QK) der DLCO erreichten (inspiratorisches Volumen (VIN) > 85% der individuellen Vitalkapazität (VC) und Atemanhaltezeit ≥ 8 sec). Entsprechend Spirometrie und Bodyplethysmographie wurde das, die QK erfüllende, Kollektiv 5 Gruppen zugeteilt: Lungengesunde (n = 160), obstruktive Atemwegs(AW)-Erkrankung (n = 32), restriktive AW-Erkrankung (n = 15), obstr./restr.-gemischte AW-Erkrankung (n = 6) und Lungenemphysem (n = 45). Die Abhängigkeit von DLCO und DLNO von den QK VIN und Atemanhaltezeit sowie das Verhältnis DLNO/DLCO wurden untersucht.

Ergebnisse: Patienten mit einer VIN > 85% erreichten höhere Mittelwerte jeweils in DLCO und DLNO als Patienten mit einer VIN ≤ 85% (n. s.). Der Quotient DLNO/DLCO wurde beeinflusst und betrug 4,07 bei einer VIN ≤ 85% und 4,30 bei einer VIN > 85% (p < 0,05). Die Werte der DLCO/VA lagen bei den Probanden, die das QK Atemanhaltezeit nicht erfüllten, höher als bei denen mit einer Atemanhaltezeit ≥ 8 s (1,52 bzw. 1,38 mmol/min/kPa/l, p < 0,01); DLNO/VA zeigte hingegen keine signifikante Beeinflussung durch die Atemanhaltezeit. DLNO/DLCO betrug für Lungengesunde im Mittel 4,25 (SD 0,37), für die obstruktive Gruppe 4,48 (SD 0,53), für die restriktive Gruppe 4,07 (SD 0,58), für die gemischte Patientengruppe 4,28 (SD 0,09) und für die Patienten mit Lungenemphysem 4,43 (SD 0,45) (p = 0,005).

Schlussfolgerungen: Das QK Atemanhaltezeit wirkt sich auf DLCO und DLCO/VA besonders stark aus, während VIN auf DLNO und DLCO einen signifikanten Einfluss hat. Im Vergleich zu Lungengesunden zeigten die Gruppen mit Lungenerkrankungen signifikant verschiedene Quotienten der Diffusionskapazitäten, die den Einfluss der verschiedenen Krankheitsentitäten auf die pulmonale Perfusion widerspiegeln.