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DOI: 10.1055/s-0039-3403330
Ungewöhnlicher Fall einer isolierten pulmonalen Kryptokokkose bei einem immunkompetenten Patienten
Publication History
Publication Date:
28 February 2020 (online)
Einleitung: Kryptokokken sind hefeartige ubiquitär weltweit verbreitete Pilze, deren Sporen per inhalationem aufgenommen werden. Zu Krankheitserscheinungen kommt es fast ausschliesslich bei Patienten mit Immuninkompetenz, überwiegend bei Patienten mit AIDS.
Kasuistik: Im Juli 2018 erfolgte die stationäre Aufnahme eines 64-jährigen Patienten mit einem ausgedehnten Infiltrat der rechten Lunge mit Pleurakontakt und mediastinaler Lymphadenopathie. Er berichtet über Husten seit Anfang des Jahres, mäßiges Krankheitsgefühl, kein Fieber. Es bestehen keine Komorbiditäten,beendeter mäßiger Nikotinabusus. Im Labor bestand eine leichte CRP-Erhöhung, keine Leukozytose. Nach der Bronchoskopie mit transbronchialer Biopsie kam es zu einer deutlichen Verschlechterung mit Zunahme des Infiltrates und Auftreten eines grossen, drainagepflichtigen Pleuraergusses. Nach histologischer und serologischer Diagnose einer Kryptokokkose und Einleitung einer Therapie mit Amphotericin B, 5 – Flucytosin und später Fluconazol kam es zur Besserung aller Krankheitserscheinungen und radiologischen Rückbildung der Pleuropneumonie.
Diskussion: Trotz umfangreicher Diagnostik konnte keine Immunkompetenz nachgewiesen werden. Auch bei immunkompetenten Patienten muss eine mögliche Pilzinfektion in Betracht gezogen werden.