Pneumologie 2020; 74(S 01): 125-126
DOI: 10.1055/s-0039-3403349
Freie Vorträge (FV13) – Sektion Kardiorespiratorische Interaktion
Freie Vorträge der Sektion Kardiorespiratorische Interaktion
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

CTEPH und Chronic Thromboembolic Disease (CTED): Primärdiagnose mit EBUS-Angiographie (EBUS-A)

J Aumiller
1   Marienkrankenhaus
,
C Meyer-Aumiller
2   Lungenclinic Großhansdorf
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Publication Date:
28 February 2020 (online)

 

Hintergrund: Da die zentralen Pulmonalarterien (PA), das sind Pulmonalisstamm, re u. li A. pulm., OL- u. ML-Art. sowie bd. UL-Art. incl. der Segm-Art.-abgänge, direkt der Trachea, bd. Hauptbronchien, dem Br. interm. u. den UL-Bronchien im Abstand von < 5 mm anliegen, ist der endobronchiale Ultraschall dieser Gefäße (EBUS-A) eine Alternative zum Nachweis von Lungenembolien (LE). [1]

Im Gegensatz zu frischen LE, die zwischen den Arterienwänden flottieren, sind Thromben bei CTEPH u. CTED strikt wandadhärent.

Methode: Wir überprüfen routinemäßig bei allen Patienten, die zum EBUS geschickt werden, ob die PA im einsehbaren Bereich unauffällig sind – Zeitaufwand ca. 60 sec.

Besonders wichtig ist eine differenzierte Untersuchung, falls im Angio-CT eine Tumorinvasion o. -verdrängung der PA beschrieben wird oder aus der Anamnese LE bekannt sind.

Ergebnisse: Mit EBUS-A entdeckten wir im letzten Jahr 4 Patienten mit CTEPH u. 2 Patienten mit CTED.

Der 1. Patient wurde unter dem V. a. eine abszedierende Pneumonie bei gleichzeitiger Niereninsuffizienz eingewiesen. Die EBUS-A zeigte eine 80% Verlegung der OL-, UL-bds u. ML-Art., der sPAP betrug 103 mmHg.

Die 2. Patientin, zugewiesen unter dem V. a. ein submuköses Bronchialkarzinom an der OL-Karina bei „pathologischen Gefäßen“, zeigte in der EBUS-A einen kompletten Verschluss der re OL- u. ML Art. u. eine Lumeneinengung der A. interm. auf 4 mm.

Beim 3. Patienten fanden wir als Ursache von 2 „Nekrosehöhlen“ im OL re eine 90% Stenose der re OL-Art. u. eine 60% – der A. interm.

Beim 4. Patienten, aufgenommen wegen unklarer Dyspnoe bei sPAP von 45 mmHg im Echo, fanden wir eine Einengung der re OL-, der A. interm. u. der re UL-Art auf 30 – 80%. Der Rechtsherzkatheter zeigte eine präkapilläre PAH von 48/30/19 mmHg.

Die bd. Patenten mit CTED wurden wegen Belastungsdyspnoe mittels EBUS-A kontrolliert, da bei ihnen anamnestisch LE bekannt waren. Mittels EBUS-A konnte bei bd. Patienten eine Einengung der UL- u. OL-Art. von 20 – 40% mit alten wandständigen Thromben nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: Die EBUS-A ist eine hilfreiche, neue zusätzliche Methode zum Nachweis von CTEPH u. CTED. Möglicherweise kann in Zukunft die EBUS-A die Entscheidung zur operativen oder medikamentösen Therapie beeinflussen.