Lokalisation des Primärtumors als Prädiktor für das onkologische Outcome von Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen nach Portalvenenembolisation vor geplanter Hemihepatektomie

Zielsetzung Identifikation prognostischer Prädiktoren für das intraheptische progressfreie Überleben bei Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen (CRLM) nach erfolgter Portalvenenembolisation (PVE) vor geplanter Hemihepatektomie.

Material und Methoden 54 Patienten (Durchschnittsalter 61,4±10 Jahre), welche zwischen 2011 – 2018 in Vorbereitung auf eine Hemihepatektomie eine PVE erhalten haben, wurden in diese retrospektive Studie eingeschlossen. Das intrahepatische progressfreie Überleben (ihPFS) wurde unter Verwendung der Kaplan-Meier Methode bestimmt. In uni- und multivariablen Cox Regressionsanalysen wurde die Assoziation zwischen dem ihPFS und den folgenden Faktoren untersucht: Patientenalter, Lokalisation des Primarius, Baseline Größe und Anzahl der Metastasen, Vorkommen von Lebermetastasen in der zukünftigen Restleber, Behandlung mittels neo-/adjuvanter Chemotherapie. Der mittlere follow-up Zeitraum betrug 21,1 Monate.

Ergebnisse Nach erfolgter PVE entwickelten 8/54 Patienten (15%) einen Tumorprogress und wurden nicht reseziert. Die 46 verbliebenen wurden planmäßig rechtsseitig hemihepatektomiert. 25 dieser 46 Patienten (54%) entwickelten ein intrahepatisches Tumorrezidiv. Das mittlere ihPFS betrug 7,7 Monate (0,95 CI:5,4– 0,1 Monate). Die Lokalisation des Primarius war der einzige signifikante Prädiktor für das ihPFS nach PVE (hazard ratio= 2,259;CI:1,110, 4,596;p=.024). Im Speziellen zeigten Patienten mit einem rechtsseitigen Kolonkarzinom ein signifikant kürzeres ihPFS als Patienten mit einem linksseitigen Primarius (Mittel 4,0±1,6 vs. 9,3±1,6 Monate;log rank Test p=.013).

Schlußfolgerungen Bei Patienten mit erfolgter PVE vor Hemihepatektomie bei CRLM ist die Lokalisation des Primarius der einzig signifikate prognostische Prädiktor für das intrahepatische progressfreie Überleben. Weitere Faktoren, insbesondere das Vorhandensein von Lebermetastasen in der zukünftigen Restleber, zeigten keinen Einfluss auf das intrahepatische progressfreie Überleben.