Rofo 2020; 192(S 01): S35
DOI: 10.1055/s-0040-1703210
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prognostische Faktoren für das Gesamtüberleben bei Patienten mit fortgeschrittenem intrahepatischem cholangiozellulärem Karzinom nach Yttrium-90 Radioembolisation

M Köhler
1   Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
,
F Harders
2   Institut für klinische Radiologie, Universitätsklinikum Münster Münster
,
F Lohöfer
3   Division of Interventional Radiology, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München München
,
P Paprottka
4   Division of Interventional Radiology, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
,
B Schaarschmidt
5   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Essen Essen
,
J Theysson
5   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Essen Essen
,
K Hermann
6   Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Essen Essen
,
W Heindel
7   Institut für Klinische Radiologie
,
H Schmidt
8   Medizinische Klinik B für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinikum Münster Münster
,
A Pascher
9   Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Münster Münster
,
L Stegger
10   Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Münster Münster
,
K Rahbar
11   Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Münster Münster
,
M Wildgruber
12   Institut für Klinische Radiologie, Universitätsklinikum Münster Münster
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Untersuchung von Faktoren, die mit dem Gesamtüberleben von Patienten verbunden sind, die ein fortgeschrittenes intrahepatisches cholangiozelluläres Karzinom haben und mit einer Yttrium-90 Radioembolisation behandelt wurden.

Material und Methoden Die retrospektive Multicenter Studie analysierte das Gesamtüberleben von Patienten mit fortgeschrittenem intrahepatischem cholangiozellulärem Karzinom die mit Yttrium-90 an insgesamt drei universitären Zentren behandelt wurden. Eingeschlossen wurden Patienten mit fehlendem Ansprechen auf eine konventionelle systemische Therapie, erneuter Progress nach chirurgischer Resektion oder bei welchen mindestens 25% des Lebervolumens von Tumor betroffen waren. Patienten wurden stratifiziert und das Tumoransprechen nach RECIST nach drei Monaten ermittelt. Kaplan Meier Analysen erfolgten, um das Überleben zu analysieren, gefolgt von einer Cox Regressionsanalyse, um unabhängige Faktoren für das Überleben zu analysieren.

Ergebnisse Eingeschlossen wurden 46 Patienten (19 Männer, 27 Frauen), mittleres Alter 62,5 Jahre (Spanne 29-88 Jahre). 65% hatten eine systemische Therapie, 64% hatten ein Tumorvolumen von mehr als 25% des Lebervolumens. Das mittlere Überleben war 9,5 Monate (95% CI:6,1-12,9 Monate). Die Cox Regressionsanalyse zeigte, dass die Ausdehnung des Lebertumors über einen oder beide Leberlappen ein prognostischer Faktor ist, unabhängig vom Tumorvolumen (p=0,041). Patienten mit vorheriger operativer Resektion des ICC hatten ein signifikant niedrigeres Überleben (3,9 vs. 12,8 Monate, p=0,002). Kein Fall einer REILD wurde beobachtet.

Schlußfolgerungen Der Einsatz der Yttrium-90 Therapie kann bei Patienten mit einem fortgeschrittenen cholangiocellulärem Karzinom einen positiven Effekt auf das Gesamtüberleben haben. Vorherige chirurgische Resektionen und die Beteiligung beider Leberlappen sind unabhängig mit einem schlechten Gesamtüberleben verbunden.