Rofo 2020; 192(S 01): S43
DOI: 10.1055/s-0040-1703236
Vortrag (Wissenschaft)
Kinderradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diffusionsgewichtete MR- Bildgebung in der Vorhersage des Therapieansprechens von Nephroblastomen

A Hötker
1   UniversitätsSpital Zürich, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Zürich
,
Y Mazaheri
2   Memorial Sloan Kettering Cancer Center, Radiology, New York City
,
A Lollert
3   Universitätsmedizin Mainz, Radiologie, Mainz
,
J Schenk
4   Universitätsklinikum Heidelberg, Radiologie, Heidelberg
,
J Zheng
5   Memorial Sloan Kettering Cancer Center, Department of Epidemiology and Biostatistics, New York City
,
O Akin
6   Memorial Sloan Kettering Cancer Center, Radiology, New York City
,
N Graf
7   Universität des Saarlandes, Pädiatrische Onkologie, Homburg
,
G Staatz
8   Universitätsmedzin Mainz, Radiologie, Mainz
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Überprüfung des Wertes der diffusionsgewichteten Bildgebung (DW-MRI) in der Vorhersage des Therapieansprechens auf eine neoadjuvante Chemotherapie von Nephroblastomen.

Material und Methoden MR- Untersuchungen mit DW-MRI wurden bei 34 Patienten mit 37 Tumoren vor und nach Beginn einer neoadjuvanten Chemotherapy durchgeführt. Zwei Radiologen volumetrierten jeden Tumor und die Werte ADC (Mittelwert), ADC (Median), ADC (12.5., 25. und 75. Perzentile), Skewness und Kurtosis wurden berechnet. Poisson- Regression wurde verwandt, um Zusammenhänge zwischen MR- Parametern und Blastemrest zu untersuchen.

Ergebnisse Die Übereinstimmung zwischen den Auswertern war hoch für ADC (Mittelwert), Tumorvolumen, Skewness und Kurtosis (ICC: 0.74-0.96). Für Auswerter 1 waren prätherapeutischer ADC, 12.5. Perzentile und Skewness univariabel signifikant mit dem Nachweis eines Blastemrestes nach Chemotherapie assoziiert (p=0.009-0.044), für Auswerter 2 prätherapeutischer ADC, 12.5./25./75. Perzentile und Skewness (p=0.009-0.026). In der multivariablen Analyse war der ADC Mittelwert für beide Auswerter signifikant mit dem Vorhandensein eines Blastemrestes assoziiert (Auswerter 1: fraction ratio 1.33 (1.07, 1.65), p=0.014; Auswerter 2: fraction ratio 1.1 (1.01, 1.2), p=0.034). Post-therapeutische MR- Parameter zeigten keine signifikante Assoziation mit dem Nachweis eines Blastemrestes nach neoadjuvanter Behandlung.

Schlußfolgerungen Ein höherer prätherapeutischer ADC war signifikant mit einem größeren Anteil an Blastemrest nach neoadjuvanter Chemotherapie assoziiert. Der Einsatz von DW- MRI könnte daher zukünftig hilfreich in der Festlegung eines individuellen chemotherapeutischen Ansatzes in Patienten mit Nephroblastomen sein.