Rofo 2020; 192(S 01): S53
DOI: 10.1055/s-0040-1703265
Vortrag (Wissenschaft)
Molekulare Bildgebung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Rolle der 18F-FDG PET/CT bei Patienten mit Erdheim-Chester-Erkrankung

J Kirchner
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
G Ulaner
2   Memorial Sloan Kettering Cancer Center, Radiology, New York
,
G Antoch
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
E Diamond
3   Memorial Sloan Kettering Cancer Center, Neurology, New York
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Das Ziel dieser Studie war es (1) die Krankheitsverteilung in einer großen therapie-naiven Kohorte von ECD-Patienten zu charakterisieren und (2) den Nutzen der metabolischen Bildgebung gegenüber der anatomischen Bildgebung bei der Bewertung von ECD-Patienten für die einen möglichen Einschluss in klinische Studien zu bestimmen.

Material und Methoden 50 therapie-naive Patienten mit nachgewiesener ECD wurden retrospektive einbezogen. Für alle PET/CT-Untersuchungen wurden im Konsens die Manifestationsorte notiert und gruppiert und bestimmt, ob der Befall nur mittels 18F-FDG PET, nur mittels CT oder mittels beiden Modalitäten detektierbar und/oder messbar war.

Ergebnisse Am häufigsten zeigte sich ein Befall des Skelettsystems mit sichtbaren Läsionen bei 78% der Patienten, gefolgt von einer Beteiligung des Retroperitoneums (38%) und sowie Herz- oder Gefäßen (32%). In 94% der Patienten wurde mindestens eine ECD-assoziierte Läsion festgestellt, die mittels 18F FDG-PET/CT messbar war und nachverfolgt werden konnte. Von diesen Patienten hatten alle Läsionen, die nur mittels 18F-FDG PET messbar waren wobei nur bei 34% der Patienten Läsionen detektiert wurden, die nur mittels CT messbar waren. Insgesamt zeigten sich in 178 Lokalisationen messbare Erkrankungen in 18F-FDG PET oder CT, die für eine Auswertung des Therapieansprechens weiterverfolgt werden konnten. Hier waren 139 (78%) nur mittels 18F-FDG PET und nur zwei Lokalisationen (1%) nur mittels CT messbar. Die höhere Rate messbarer Läsionen mit 18F-FDG PET im Vergleich zum CT war Läsions-basiert statistisch signifikant (p < 0,05).

Schlußfolgerungen Die Studie zeigt den hohen Wert der 18F-FDG PET/CT bei der Untersuchung von ECD-Patienten. Neben der Beurteilung der Krankheitsausbreitung ermöglicht es die 18F-FDG PET/CT mehr Patienten für klinische Studien mit neuartigen Therapien zu gewinnen als die 18F-FDG PET oder CT allein. Die 18F-FDG PET/CT sollte als nützliche Alternative für die systematische Bewertung von ECD-Patienten zum Zeitpunkt der Diagnose angesehen werden.