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DOI: 10.1055/s-0040-1703286
Vergleich zwischen quantitativer T2*-Analyse des retropatellaren Knorpels und der TTTG-Distanz bei jungen professionellen Fußballspielern
Publication History
Publication Date:
21 April 2020 (online)
Zielsetzung Aktuell herrscht ein Diskurs über den Stellenwert der TTTG-Distanz (tibial tuberosity-trochlea groove) als Risikofaktor für Entstehung einer Knorpeldegeneration am Retropatellargelenk. Zur weiteren Klärung der Frage, welchen Einfluss die TTTG-Distanz auf initiale Knorpeldegenerationen hat, wurde eine quantitative MRT des retropatellaren Knorpels bei Nachwuchsprofis durchgeführt und ein Vergleich zwischen den T2*-Relaxationszeiten und der TTTG-Distanz erstellt.
Material und Methoden Es wurden 36 Knie von 18 Profisportlern an einem 3T MRT untersucht. Für die quantitative Analyse wurden T2*-Messungen (22 Echozeiten zwischen 4,6-53,6 ms;) in 3D Akquisitionen in sagittaler Schichtführung angefertigt. Datensätze wurden mithilfe der Softwareapplizierung qMapit postprozessiert und quantitative Maps generiert. Die tiefen und oberflächlichen Schichten von insgesamt 12 prädefinierten Knorpelsegmenten in 3 Kompartimenten der Patella wurden analysiert. TTTG-Distanzen wurden in der MRT ermittelt und mit den quantitativen Messungen im Knorpel verglichen. Zur statistischen Analyse wurden ein Random-Effects-Modell sowie Student-T-test verwendet.
Ergebnisse Es wurden signifikant erhöhte T2*-Relaxationszeiten in den oberflächlichen (Mittelwert ± Standardabweichung : 31,3 ± 3,8 ms), verglichen mit den tiefen Knorpelschichten (20,5 ± 4,2ms; Differenz -10,8 ms; p<0,001) ermittelt. Es wurde kein signifikanter Unterschied beim Vergleich der einzelnen Knorpelkompartimente detektiert. Die durchschnittliche TTTG-Distanz betrug 10±4 mm (Range 3-19 mm). Es konnte keine signifikante Korrelation zwischen der TTTG-Distanz und den T2*-Relaxationszeiten im retropatellaren Knorpel festgestellt werden.
Schlußfolgerungen Es konnten keine erhöhten T2*-Relaxationszeiten als Indikator für initiale Knorpelschäden unter Bezugnahme erhöhter TTTG-Distanzen festgestellt werden. Unsere Ergebnisse unterstützen die Theorie, dass die TTTG-Distanz allein kein signifikanter Risikofaktor für die Entwicklung von Knorpeldegenerationen im Retropatellargelenk darstellt.