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DOI: 10.1055/s-0040-1703341
Einfluss des MRT-Bildgebungsprotokolls auf das Staging und folglich Therapieindikation bei Patienten mit Smoldering Myelom nach den neuen SLiM-CRAB-Kriterien
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
21. April 2020 (online)
Zielsetzung Nach den neuen SLiM-CRAB-Kriterien sind Patienten mit Smoldering Multiplem Myelom (SMM) mit >1 fokalen Läsion (FL) in der MRT zum Multiplen Myelom hochzustufen und systemisch zu therapieren. Zur Bildgebung wird primär Ganzkörper (GK)-MRT empfohlen, aufgrund der geringen Verfügbarkeit werden MRT der Wirbelsäule (WS) oder von WS und Becken (WS+B) als akzeptable Alternativen genannt. Ziel der Studie war zu untersuchen, wie sich die Wahl des Bildgebungsprotokolls auf das Staging von SMM Patienten nach dem Kriterium >1FL im MRT und damit auf die Therapieindikation auswirkt.
Material und Methoden Die Studie wurde an 226 GK-MRT von 60 Patienten mit SMM durchgeführt. Alle Bildgebungen wurden an zwei 1,5-Tesla-Scannern vorgenommen und enthielten koronare T1-tse und STIR Sequenzen sowie sagittale T1-tse und T2* Sequenzen der Wirbelsäule. Für alle FL >=5mm wurden die Lokalisationen erfasst und es wurde simuliert, welche FL in welchem limitierten Protokoll (WS vs. WS+B) zur Darstellung gekommen wären.
Ergebnisse 54% bzw. 46% der Bildgebungen, die in der GK-MRT >1FL zeigten, wären bei WS bzw. WS+B MRT nicht korrekt mit >1FL bewertet worden. Bei Bildgebungen ohne FL in der WS/WS+B MRT wird pro 12 /17 Erweiterungen zum GK-MRT ein weiterer Fall mit >1FL bewertet, in der Gruppe mit exakt 1FL im limitierten Protokoll wird dagegen fast jeder zweite Fall durch ein GK-MRT mit >1FL bewertet. „>1FL in der WS“ selektierte Hochrisikopatienten mit 75,8% 2-Jahres-Progressionsrate (2JPR), „>1FL im GK-MRT“ hingegen Patienten mit lediglich 46,7% 2JPR.
Schlußfolgerungen Die Hälfte aller Untersuchungen mit >1FL im GK-MRT werden nicht korrekt mit „>1FL“ bewertet, wenn ein limitiertes Protokoll (WS oder WS+B) verwendet wird, was zu einer substantiellen Unterdiagnostizierung von Patienten mit Multiplem Myelom und folglich einem Ausbleiben der indizierten systemischen Therapie führt. Allerdings entspricht eher die Kombination von „>1FL in der WS“ als „>1FL im GK-MRT“ auf diesem Kollektiv der Anforderung, Hochrisikopatienten mit 80% 2JPR zu isolieren.