Nuklearmedizin 2020; 59(02): 95-96
DOI: 10.1055/s-0040-1708139
Leuchttürme
Leuchtturm-Sitzung 6: Molekulares Targeting
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ga-68-Fucoidan-µPET und Autoradiographie zur Darstellung der p-Selectin-Aktivierung im Frühstadium nach Schlaganfall in einem photothrombotischen Rattenmodell

I Israel
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg
,
F Fluri
2   Universitätsklinikum Würzburg, Neurologische Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg
,
A Örbom
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg
,
F Schadt
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg
,
AK Buck
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg
,
S Samnick
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Würzburg
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Um neuronale Folgeschäden nach Schlaganfall zu minimieren, muss binnen der ersten 4-5h nach zerebralem Infarkt mit intravenöser Thombolysetherapie (IVT) begonnen werden. Aufgrund seiner spezifischen Überexpression im Frühstadium nach Schlaganfall (2-8h), stellt p-Selectin ein vielversprechendes Target zur molekularen Bildgebung dar, insbesondere, um Patienten für eine infrage kommende IVT besser zu selektionieren. Ziel der Studie war es, den neuen spezifischen p-Selectin-Liganden Ga-68-Fucoidan als Biomarker zur Darstellung der p-Selectin-Expression nach Schlaganfall in Wistar-Ratten mit Photothrombose (PT) als Schlaganfallsmodell zu bewerten.

Methodik/Methods Zur Erzeugung eines thromboembolytischen Ereignisses wurde das Modell der PT verwendet, das im rechten Motorcortex von Ratten induziert wurde. Es folgten µPET-Scans nach i.v.-Gabe von Ga-68-Fucoidan zu den Zeitpunkten 2-5h (n = 16), 24-26h (n = 9), 48h (n = 3) sowie in sham-operierten Tieren (n = 6). Danach wurden die Tiere getötet, Hirnschnitte generiert und die Korrelation der zerebralen Ga-68-Fucoidan-Aufnahme mittels Autoradiographie (ARG) und Immunhistochemie (ICH) gegen p-Selectin vorgenommen.

Ergebnisse/Results Die µPET-Scans zeigten eine signifikant erhöhte Ga-68-Fucoidan-Anreicherung in der ischämischen Läsion verglichen zur kontralateralen Seite nach 2-5h, die nach 24-26h und 48h deutlich abnahm. Das Verhältnis Läsion/kontralaterale Seite betrug 1,95 (1,45-2,41) nach 2-5h; 1,38 (1,05-1,89) nach 24-26h und 1,09 (0,81-1,38) nach 48h. Im Vergleich dazu betrug das Verhältnis Läsion/kontralaterale Seite bei sham-operierten Tieren 1,22 (0,99-1,49). ARG bestätigte die mittels µPET gefundene Ga-68-Fucoidan-Anreicherung nach 2-5h, sowie die Abnahme nach 24-26h bzw. 48h. Mittels IHC konnte p-Selectin in der Läsion nachgewiesen werden, das co-lokalisiert mit der Ga-68-Fucoidan-Anreicherung in der ARG.

Schlussfolgerungen/Conclusions In der hier gezeigten Studie erwies sich Ga-68-Fucoidan-PET als sehr vielversprechend zum Nachweis der p-Selectin-Expression im Frühstadium nach Schlaganfall.