Nuklearmedizin 2020; 59(02): 99
DOI: 10.1055/s-0040-1708149
Wissenschaftliche Vorträge
Radiomics
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Voxel-weiser Vergleich der Ga-68-RM2-PET mit der Histologie und mit der Ga-68-HBED-CC-PET zur besseren Bestimmung der lokalen Tumorausdehnung beim primären Prostatakarzinom

T Faßbender
1   Uniklinik Freiburg, Nuklearmedizin, Freiburg
,
F Schiller
1   Uniklinik Freiburg, Nuklearmedizin, Freiburg
,
C Zamboglou
2   Uniklinik Freiburg, Klinik für Strahlenheilkunde, Freiburg
,
CA Jilg
3   Uniklinik Freiburg, Klinik für Urologie, Freiburg
,
M Mix
1   Uniklinik Freiburg, Nuklearmedizin, Freiburg
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Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Fokale bzw. fokal eskalierte Therapieansätze gewinnen auch bei der Therapie des primären Prostatakarzinoms an Bedeutung. Für solche Therapien ist die Kenntnis der genauen, lokalen Tumorausdehnung unerlässlich. Bessere Bildgebungstechniken sind dafür der Schlüssel. Der Gastrin-releasing peptide receptor und das Prostataspezifische Membranantigen sind zwei interessante Targets für die PET Bildgebung von Prostatazellen. Es wurden Bilddaten von Ga-68-RM2-PET/CT (RM2-PET) Untersuchungen mit der Histologie und mit Ga-68-HBED-CC-PET/CT (PSMA-PET) Bilddaten verglichen.

Methodik/Methods Bei acht Patienten mit histologisch gesichertem, primärem Prostatakarzinom wurden eine RM2-PET und eine PSMA-PET vor radikaler Prostatektomie durchgeführt. Die RM2-PET Bilddaten wurden auf Grundlage der CT-Information voxel-weise mit einem Modell, das die postoperativ gewonnene, histopathologische Information enthielt, korreliert. Die Ergebnisse wurden verglichen mit der Korrelation der Ga-68-HBED-CC PET Bilddaten mit dem histopathologischen Modell [1].

Ergebnisse/Results Einige histologisch gesicherte Tumorregionen zeigen eine hohe Tracerdeposition in der PSMA-PET, einige in der RM2-PET. Die Korrelation zum histologischen Modell zeigt für beide Tracer ähnliche Ergebnisse (Vergleich der ROC-Kurven), wobei in dieser Stichprobe PSMA-PET geringfügig bessere Ergebnisse zeigte (AUC = 0,82) im Vergleich zur RM2-PET (AUC = 0,8). Die kombinierte Information beider Tracer (einfache Addition des SUV) liefert das insgesamt beste Ergebnis (AUC = 0,85), ist aber in dieser kleinen Stichprobe nicht statistisch signifikant im Vergleich zur alleinigen Korrelation von PSMA-PET mit dem histologischen Modell.

Schlussfolgerungen/Conclusions Qualitative und quantitative Ergebnisse zeigen, dass RM2-PET und PSMA-PET eine hohe Tracerdeposition teilweise in den gleichen, aber zusätzlich auch in unterschiedlichen Regionen des Prostatakarzinoms aufweisen. Patienten mit primärem Prostatakarzinom könnten von der gleichzeitigen Information beider Tracer in Bezug auf eine bessere lokale Tumorabgrenzung profitieren. Weitere Studien mit größeren Patientenzahlen müssen diese frühen Ergebnisse verifizieren.

 
  • Literatur/References:

  • 1 Zamboglou C. et al., “68Ga-HBED-CC-PSMA PET/CT versus histopathology in primary localized prostate cancer: A voxel-wise comparison,” Theranostics vol. 6 no. (10) , pp. 1619-1628 , 2016; .