Nuklearmedizin 2020; 59(02): 101
DOI: 10.1055/s-0040-1708154
Wissenschaftliche Vorträge
Molekulare Bildgebung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

[ 18 F]FLUDA ist geeignet eine kardiale Überexpression des Adenosin-A 2A -Rezeptors (A 2A R) in der Maus nachzuweisen

D Gündel
1    HZDR, Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung, Neuroradiopharmaka, Leipzig
,
TH Lai
1    HZDR, Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung, Neuroradiopharmaka, Leipzig
,
S Dukic-Stefanovic
1    HZDR, Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung, Neuroradiopharmaka, Leipzig
,
M Toussaint
1    HZDR, Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung, Neuroradiopharmaka, Leipzig
,
W Deuther-Conrad
1    HZDR, Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung, Neuroradiopharmaka, Leipzig
,
R Teodoro
1    HZDR, Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung, Neuroradiopharmaka, Leipzig
,
P Boknik
2   Universitätsklinikum Münster, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Münster
,
U Gergs
3   Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Halle (Saale)
,
J Neumann
3   Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Halle (Saale)
,
P Brust
1    HZDR, Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung, Neuroradiopharmaka, Leipzig
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. April 2020 (online)

 

Ziel/Aim A2AR-Liganden sind bei ischämischen Reperfusionsschäden kardioprotektiv wirksam (1). Somit ist eine Diagnose der kardialen A2AR-Verfügbarkeit für die Behandlung von Patienten mit koronaren Erkrankungen bedeutsam. Unser Ziel war es, anhand eines transgenen Mausmodells mit einer kardialen Überexpression des humanen A2AR das Potential von [18F]FLUDA als potentielles Radiopharmakon für die Darstellung des A2AR zu evaluieren

Methodik/Methods Es wurden 4–6 Monate alte FVB/N Mäuse mit einer Kardiomyozyten-spezifischen Überexpression des humanen A2AR (A2AR TG) bzw. Kontrolltiere untersucht. Die Bestimmung der KD- und Bmax-Werte von [18F]FLUDA erfolgte autoradiographisch an Kryoschnitten von Herzexplantaten. Die In-vivo-Untersuchungen fanden unter Isoflurannarkose in einem Kleintier-PET/MRT-Scanner (nanoscan, Mediso) statt. [18F]FLUDA (7,4 ± 3,4 MBq) wurde i.v. über die Schwanzvene 20 s nach Start der 90-minütigen PET-Messung appliziert. Die A2AR-Spezifität von [18F]FLUDA wurde durch Applikation von 2,5 mg/kg Tozadenant 10 min vor der Tracer Gabe bestimmt. Für die anatomische Korrelation und Schwächungskorrektur der PET-Aufnahmen erfolgte eine T1-gewichtete MRT. Die dynamische Rekonstruktion der Listenmodus-Daten erfolgte durch einen 3D-OSEM-Algorithmus. Die Quantifizierung der aufgenommenen Aktivität erfolgte mit PMOD.

Ergebnisse/Results Mittels In-vitro-Autoradiografie von [18F]FLUDA konnten in den A2AR-TG Herzen die Rezeptorparameter KD (5,9 ± 1,6 nM) und Bmax (455 ± 78 fmol/mg Protein) bestimmt werden, während in den Herzen der Kontroll-Tiere die Rezeptordichte unter der Nachweisgrenze lag. Mittels PET/MR wurde 15–30 min p.i. für die A2A-R TG Tiere ein SUV–Verhältnis (SUVR) Myokard/Herzventrikel von ≥ 1,0 bestimmt. Tozadenant verminderte das SUVR um 6 % (p < 0.05).

Schlussfolgerungen/Conclusions [18F]FLUDA ist ein vielversprechender Radiotracer zur Untersuchung der A2AR Verfügbarkeit im Herzen.

 
  • Literatur/References

  • 1 Boknik P. , et al., Front Pharmacol 2018; 9: 1-12.