Nuklearmedizin 2020; 59(02): 168
DOI: 10.1055/s-0040-1708358
Wissenschaftliche Poster
Leuchtfeuer
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einsatz von FAPI-PET/CT im (radio-)onkologischen Alltag – erste klinische Erfahrungen bei Patienten mit gastrointestinalen Tumoren

S Körber
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
F Staudinger
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
,
C Kratochwil
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
,
J Ristau
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
MF Haefner
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
S Adeberg
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
H Rathke
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
,
E Winter
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
,
T Lindner
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
,
K Herfarth
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
J Debus
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
U Haberkorn
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
,
FL Giesel
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Für die Bestrahlungsplanung sowie das onkologische Management ist eine genaue und verlässliche Bildgebung von Tumorpatienten unabdingbar. Erst kürzlich veröffentlichte Arbeiten über einen neuartigen Tracer zur Detektion von Karzinom-assoziierten Fibroblasten zeigten sowohl präklinisch als auch klinisch vielversprechende Ergebnisse. Die vorliegende Studie berichtet über die ersten, klinischen Erfahrungen mit 68Ga-Fibroblasten-Aktivierungsprotein Inhibitor (FAPI)-PET/CT hinsichtlich Restaging und (radio-)onkologischem Management.

Methodik/Methods Insgesamt erhielten 22 Patienten mit Malignomen des unteren GI-Traktes ein 68Ga-FAPI-PET/CT auf individueller Basis. Die Kohorte umfasste 15 Patienten mit metastasierter Erkrankung, einen Patienten mit Verdacht auf Lokalrezidiv und 6 bisher unbehandelte Patienten. Die Quantifizierung der Tracer-Aufnahme erfolgte mithilfe der Standardized Uptake Values (SUV)max und (SUV)mean. Die Ergebnisse der Hybridbildgebung wurden mit denen der Standardbildgebung verglichen und entsprechende Änderungen im Tumorstadium bzw. der Behandlung dokumentiert.

Ergebnisse/Results Die höchste Aufnahme des FAPI-Tracers wurde in hepatischen Metastasen (SUVmax 9,1) sowie Analkarzinomen (SUVmax 13,9) beobachtet. Bei unbehandelten Patienten kam es zu einer Änderung im TNM-Stadium bei 50%, während sich bei metastasierten Patienten das Tumorstadium oder die Lokalisation der Metastasen in 47% änderten. Insgesamt wurde aufgrund der FAPI-PET/CT-Untersuchung bei 67% aller Patienten das Behandlungskonzept angepasst. Für nahezu jeden Patienten für den eine Radiotherapie geplant war, trug die Hybridbildgebung zu einer optimierten Zielvolumen-Definition bei.

Schlussfolgerungen/Conclusions Im Hinblick auf (Re-)Staging und (radio-)onkologisches Management bei Patienten mit Karzinomen des unteren GI-Traktes, zeigte das FAPI-PET/CT vielversprechende Ergebnisse. Aufgrund der relativ einfachen Verabreichung hat der neue Tracer ein großes Potenzial gerade hinsichtlich personalisierter Behandlungskonzepte – nicht nur bei gastrointestinalen Tumoren.