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DOI: 10.1055/s-0040-1708388
Laborchemische Prädiktoren für das Auftreten eines GLUT-positiven/PSMA-negativen Mismatch-PET-Befundes bei mCRPC Patienten
Publication History
Publication Date:
08 April 2020 (online)
Ziel/Aim Einige Patienten mit anfänglich intensiver PSMA-Expression entwickeln unter laufender Behandlung Läsionen mit geringer oder fehlender PSMA-Expression. Die FDG-PET/CT eignet sich zum Nachweis solcher therapeutisch hochrelevanter Mismatch-Herde, nämlich glukosemetabole vitale Tumorläsionen mit weitgehend fehlender PSMA-Expression (GLUT(+)/PSMA(-) mismatch). Untersucht wurden mögliche laborchemische Prädiktoren für das Auftreten eines solchen, eine PSMA-Therapie kontraindizierenden, mismatch-Befundes.
Methodik/Methods Retrospektive Analyse von n = 66 mCRPC Patienten, bei denen Ga68-PSMA-11 sowie FDG PET/CT in einem zeitlichen Abstand < 4 Wochen erfolgten. Hiervon zeigten 41 Patienten mismatch-Befunde, 25 Patienten zeigten keinen mismatch-Befund. Als mögliche laborchemische Prädiktoren wurden PSA, NSE und im Falle hepatischer Metastasen γGT und AP, sowie deren relative Änderung im Verlauf (∆PSA %, ∆NSE %, ∆γGT %, ∆AP %) untersucht.
Ergebnisse/Results NSE (55,4 ± 44,6 μg/l vs. 15,3 ± 8 μg/l, p < 0,001) und ∆NSE % (93,8 ± 124,5 % vs. 2,8 ± 39,5 %, p < 0,001) waren signifikant erhöht bei Patienten mit mismatch-Befunden. Kein signifikanter Unterschied zwischen mismatch und non-mismatch Patienten bestand für PSA (p = 0,42), ∆PSA % (p = 0,42); AP (p = 0,94), ∆AP % (p = 0,61) sowie γGT (p = 0,06) und ∆γGT % (p = 0,2). Eine ROC-Analyse von NSE und ∆NSE % ergab einen maximalen Youden-Index für NSE ≥ 26,8 μg/l (Sens. 78 %, Spez. 96 %) und ∆NSE % ≥ 13,9 % (Sens. 84 %, Spez. 75 %). Durch Kombination beider Parameter ist eine Steigerung der Sensitivität auf 90 % möglich (bei erhaltener Spezifität von 88 %).
Schlussfolgerungen/Conclusions Sowohl NSE als auch die relative NSE Veränderung waren signifikant höher bei mCRPC Patienten mit mismatch-Befunden, als Zeichen der Entdifferenzierung. Ein Schwellenwert von NSE ≥ 26,8 μg/l zeigte sich als bester singulärer Parameter zur Prädiktion eines mismatch-Befundes. Mittels klinisch einfach zu implementierendem Scoring-System beider Parameter, lässt sich in unserem Kollektiv die Sensitivität auf 90 % steigern, bei erhaltener Spezifität von 88 %.