Nuklearmedizin 2020; 59(02): 197
DOI: 10.1055/s-0040-1708436
MTRA-Beiträge
MTRA-Poster
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Standortübergreifende Durchführung der Gammasonden-gestützten Entfernung Tc-99 m-PSMA I&S-markierter Lymphknotenrezidive beim Prostata-Karzinom

S Seidl
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
D Schmidt
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
J Grosse
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
J Moosbauer
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
D Hellwig
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Die Gammasonden-gestützte operative Entfernung von Lymphknoten-Rezidiven (LKR) nach Markierung mit Tc-99 m-PSMA-Liganden stellt ein innovatives, interdisziplinäres Verfahren zur Behandlung isolierter LKR bei Prostatakarzinomen dar. Hier soll der Untersuchungsablauf dargestellt werden.

Methodik/Methods Patienten mit isolierten LKR in der Ga-68-PSMA-PET/CT-Untersuchung werden über die urologische Tumorkonferenz zugewiesen. Die Präparation des Tc-99 m-PSMA I&S erfolgte über einen Markierungskit mit anschließender Qualitätskontrolle (pH, Filterintegrität, radiochemische Reinheit). Die zu applizierende Aktivität wird anhand einer Tabelle an den geplanten OP-Zeitpunkt angepasst (550 MBq bei OP 24 h p.i.), um in Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde die Strahlenschutzvorgaben einzuhalten. Strahlenschutzaspekte einschließlich Qualitätssicherung der Gammasonde sind über Vereinbarungen zur Verantwortungsabgrenzung geregelt. Ganzkörperszintigraphie und SPECT/CT von Abdomen/Becken erfolgen 3–6 h p.i. Die Übereinstimmung mit der früheren PET/CT-Untersuchung lässt ein sicheres intraoperatives Auffinden des LKR mittels Gammasonde erwarten, ggf. erfolgt eine erneute SPECT/CT am Morgen der OP. Neben Mitgabe von Ausdrucken relevanter Befunde und von Bilddaten auf DVD erlaubt die teleradiologische Anbindung den Urologen die Bildbetrachtung auch im OP-Saal.

Schlussfolgerungen/Conclusions Es konnte ein Untersuchungsablauf etabliert werden, der dieses interdisziplinäre Verfahren für Urologie und Nuklearmedizin an separaten Standorten erlaubt. Die guten Erfahrungen der Urologie mit der intraoperativen Detektion PSMA-positiver LKR führt zu mehr Zuweisungen, als die momentan eingeschränkte Verfügbarkeit des Markierungskits ermöglicht.