CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S5-S6
DOI: 10.1055/s-0040-1710453
Abstracts
Aerodigestivtrakt

Die Therapie von Peritonsillarabszessen (PTA) - eine erweiterte klinische retrospektive Auswertung von 584 Patienten

J Hahn
1   HNO Universitätsklinik Ulm Ulm
,
I Barth
2   Universität Ulm
,
B Mayer
3   Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und medizinische Biometrie Ulm
,
TK Hoffmann
1   HNO Universitätsklinik Ulm Ulm
,
J Greve
1   HNO Universitätsklinik Ulm Ulm
› Author Affiliations
 

Einleitung Aufbauend auf der retrospektiven Analyse unseres Beitrags zur 88. Jahresversammlung „Die Therapie von Peritonsillarabszessen (PTA) vor und nach der neuen Leitlinie (2015) im Vergleich" erfolgte eine Ausdehnung der retrospektiven Analyse. Ziel war es die Patientenzahl zu erhöhen und weitere klinische Charakteristika zu berücksichtigen.

Matherial und Methoden Es erfolgte über einen Zeitraum von vier Jahren (2013-2016) eine retrospektive Analyse aller Patienten, die in der HNO Universitätsklinik Ulm aufgrund eines PTA operativ behandelt wurden. Die rein deskriptive Auswertung von 2017 wurde um Signifikanztests erweitert.

Ergebnisse Bei 9,8 % lag ein Risiko einer vermehrten Blutungsneigung vor. 40,6 % der Patienten waren Raucher zum Zeitpunkt des PTA. Bei 22,8 % der Patienten wurde der Abszess mittels Inzisionsdrainage (ID) in lokaler Betäubung therapiert. Bei 6 Patienten musste aufgrund einer unzureichenden Entlastung nach ID eine Abszesstonsillektomie (ATE) im weiteren Verlauf erfolgen. Bei 40,4 % erfolgte eine ATE mit TE der Gegenseite, bei 41,6 % eine alleinige ATE. Nach ID kam es bei keinem Patienten zu einer Nachblutung. 4 Patienten insgesamt mussten aufgrund einer Nachblutung nach ATE oder TE operativ versorgt werden. Die Dauer des stationären Aufenthalts war nach ID signifikant kürzer als nach ATE.

Schlussfolgerung Eine ID zur Therapie eines PTA zeichnet sich durch eine geringere Nachblutungsrate, kürzere Liegedauer und den Verzicht auf eine Vollnarkose aus. Berücksichtigt werden muss eine geringe aber vorhandene Rezidivgefahr. Die nach Umsetzung der neuen Leitlinie vermehrt durchgeführte alleinige ATE ohne TE der Gegenseite verkürzt die Operationsdauer signifikant.

Poster-PDF A-1364.PDF



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Article published online:
10 June 2020

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