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DOI: 10.1055/s-0040-1710646
Therapie von Phylloidestumoren der Brust - eine Aufarbeitung von 66 Fällen mit Literaturübersicht
Phylloidestumore (PT) der Brust werden anhand der Konstellation definierter histologischer Parameter als benigne, borderline und maligne klassifiziert. Die chirurgische Exzision ist die primäre Therapie, aber die Notwendigkeit zur Einhaltung bestimmter Sicherheitsabstände wird für alle drei Kategorien immer noch kontrovers diskutiert.
Ziel der Arbeit ist eine kritische Stellungnahme zur bestehenden Empfehlung zu Sicherheitsabständen der Resektion.
In unserem Brustzentrum wurden retrospektiv anhand der histopathologischen Dokumentationen von 1999 bis 2018 alle Patientinnen mit Phylloidestumoren identifiziert und die Fälle insbesondere hinsichtlich des Auftretens von Rezidiven und Multizentrizität ausgewertet.
Insgesamt wurde bei 66 Patientinnen die Diagnose eines PT gestellt. Dabei handelte es sich in 38 Fällen um benigne, in 15 um borderline und in 13 um maligne Tumore. Lokalrezidive traten bei einem benignen PT, 7 borderline und 5 malignen PT auf. Zwei initiale borderline PT zeigten dabei eine Progression zu malignen PT. Multizentrizität trat in etwa 20 % der borderline und malignen PT aber nur bei 5 % der benignen PT auf.
Die Resektionsgrenzen bei Phylloidestumoren sollten abhängig von Dignität und Rezidivierung gewählt werden. In Frage zu stellen ist vor allem, ob ein Sicherheitsabstand bei benignen PT einzuhalten ist. Bei malignen PT oder einem Auftreten von Rezidiven von borderline PT sollte die Indikation zur Mastektomie eher großzügig gestellt werden.
Publication History
Article published online:
24 June 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York