Notfallbehandlung von Anaphylaxie

Als Anaphylaxie wird eine akute allergische Reaktion bezeichnet, welche zu lebensbedrohlichen Umständen führen kann. Derzeit liegt keine einheitliche Definition und Klassifikation der Anaphylaxie vor. Weiterhin besteht keine einheitliche, internationale Leitlinie bezüglich der Akuttherapie einer Anaphylaxie. Eine unmittelbare und korrekte Therapie ist jedoch entscheidend für das Überleben der Patienten mit Anaphylaxie. Die Schlüsselrolle der Akuttherapie nimmt die intramuskuläre Applikation von Adrenalin ein. Die AMWF-Leitlinie empfiehlt den Einsatz von Adrenalin i.m. ab einer Anaphylaxie 2. Grades nach der Einteilung von Ring und Messmer.

Für diese Arbeit wurden retrospektiv die Daten der Dresdner Luftrettung im Zeitraum von 2008 bis 2015 ausgewertet. Die Daten umfassen 152 Erwachsene und 29 Kinder mit anaphylaktischen Reaktionen. Neben demographischen Daten, wurden Auslöser, Symptome sowie die Akuttherapie der Anaphylaxie analysiert. Die Datenauswertung ergab, dass 21 % der erwachsenen Patienten mit einer anaphylaktischen Reaktion (Grad 2 bis Grad 4) Adrenalin erhalten haben. Bei den Kindern mit einer Grad 2 bis Grad 4 Reaktion waren es hingegen lediglich 7 %.

Wie derzeit schon in vielen Kreisen diskutiert wird, sollte Adrenalin in der Notfalltherapie einer Anaphylaxie in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt werden und in die Routine der Notfalltherapie eingehen. Hierfür ist eine einheitliche und möglicherweise internationale Leitlinie notwendig.

Poster-PDF A-1531.PDF

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Artikel online veröffentlicht:
10. Juni 2020