HPV Status als prädiktiver Biomarker bei Kopf-Hals-Tumoren – welche Methode zeigt die beste prognostische Aussagekraft?

Einleitung Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereichs (HNSCC) zählen zu den 6 häufigsten Tumorentitäten weltweit und sind mit einer schlechten Prognose assoziiert. Seit mehreren Jahren ist neben dem chronischen Nikotin- und Alkoholabusus auch eine Infektion der Schleimhaut mit humanen Papillomviren (HPV) als Risikofaktor für die Entstehung dieser Tumoren bekannt. HPV-induzierte Tumoren zeigten in Studien ein besseres Ansprechen auf eine Radiatio und Radiochemotherapie bei insgesamt besserer Prognose verglichen mit noxeninduzierten Tumoren. Dennoch gibt es bisher keine einheitliche Methodik zum validen Nachweis einer HPV-induzierten Tumorerkrankung.

Methoden Gewebeproben von 153 HNSCC-Patienten mit einem mittleren follow-up von 46.28 Monaten (15 – 186 Monate) wurden mittels einer HPV-DNA-in-situ Hybridisierung (HPV-DNA-ISH), HPV-DNA-PCR oder einer immunhistochemischen Detektion der Proteinbiomarker p16, p16 und Ki67, pRB und Cyclin D1 untersucht und die prognostische Aussagekraft dieser Methoden verglichen. Ergebnisse: Eine positive HPV-DNA-ISH (p = 0.0039), eine positive HPV-DNA-PCR (p = 0.0113), eine positive p16-Ki67-IHC (p = 0.0047) und eine positive p16-IHC (p = 0.003) korrelierten signifikant mit einem längeren Gesamtüberleben der Patienten. Es zeigte sich keine signifikante prognostische Aussagekraft der pRb- und der Cyclin-D1-Expression. Eine Kombination mehrerer Marker konnte die prognostische Aussagekraft nicht weiter steigern.

Schlussfolgerungen Die p16-IHC zeigte in unseren Analysen die beste prognostische Aussagekraft, wobei die p16-Ki67-IHC und die HPV-DNA-ISH eine vergleichbare Wertigkeit hatten. In Zukunft wäre eine einheitlichere Methodik zur HPV-Diagnostik verbunden mit entsprechenden Empfehlungen in den aktuell gültigen Leitlinien anzustreben.

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Artikel online veröffentlicht:
10. Juni 2020