CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S102
DOI: 10.1055/s-0040-1711615
Poster
Onkologie

Altersabhängiges Outcome bei EXTREME-Protokoll – eine Einflussgröße in der palliativen Chemotherapie?

K Lübbers
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, HNO, Leipzig
,
M Pavlychenko
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, HNO, Leipzig
,
S Wiegand
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, HNO, Leipzig
,
A Dietz
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, HNO, Leipzig
,
V Zebralla
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, HNO, Leipzig
,
G Wichmann
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, HNO, Leipzig
› Author Affiliations
 

Hintergrund Bei rezidivierenden, metastasierenden (R/M) Plattenepithelkarzinomen der Kopf-Hals-Region (HNSCC) ohne kurative Optionen ist die palliative Chemotherapie (pallChT) die Therapie der Wahl und das EXTREME-Protokoll (Cisplatin/5-FU/Cetuximab) der bisherige Standard in der Erstlinie. Nach der KEYNOTE-048 Studie bleibt das EXTREME-Protokoll die Standard-Therapie bei einem CPS-Score <1. Wir untersuchten das Outcome nach EXTREME und anderen Erstlinien-Therapieschemata.

Methodik Es wurden 131 R/M HNSCC Patienten mit einer pallChT identifiziert. Deren Überlebenszeiten wurden anhand von Kaplan-Meier-Plots und multivariater Cox-Regression verglichen und Subgruppen identifiziert, deren Outcome sich unterscheidet.

Ergebnisse In der Gruppe von Patienten, die keine Erstlinientherapie mit EXTREME bekamen, hatten junge Patienten (Alter bei Erstdiagnose <50 Jahre) das schlechteste mittlere Gesamtüberleben (3,3 Monate). Patienten, die nach dem 70. Lebensjahr erkrankten und bei Diagnose ihres R/M HNSCC nicht EXTREME-fähig waren, hatten nach Erstlinientherapie ein besseres mittleres Überleben (11,3 Monate). Hierbei zeigte sich gegenüber den Patienten ohne EXTREME eine reziprokes Outcome in den Altersschichten: Nach EXTREME hatten junge Patienten ein besseres mittleres Überleben (10,7 Monate) als ältere Erkrankte (4,3 Monate).

Zusammenfassung Multivariate Analysen bestätigen den altersabhängig reziproken Effekt des EXTREME-Protokolls auf das mittlere Gesamtüberleben nach Erstlinientherapie. Möglicherweise muss bei der Untersuchung der Wirksamkeit neuer Therapieschemata dieser Einflussfaktor berücksichtigt werden, um eine optimale Therapie gewährleisten und Übertherapie älterer Patienten vermeiden zu können.



Publication History

Article published online:
10 June 2020

© 2020. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York